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Thunderbolt‑5‑eGPU Sparkle Studio G Ultra 850 – Testbericht: Leistung, Power und Kompatibilität


Thunderbolt‑5‑eGPU Sparkle Studio G Ultra 850 – Testbericht: Leistung, Power und Kompatibilität

Einführung

Der Aufstieg externer Grafikprozessoren (eGPUs) hat Laptop‑ und Mini‑PC‑Besitzern einen praktischen Weg zu Desktop‑Klassen‑Leistung eröffnet, ohne den Massstab eines kompletten Towers. Sparkle, ein Veteran des eGPU‑Marktes, hat gerade sein Studio G Ultra 850 vorgestellt – das erste Gehäuse, das um die neuen Standards Thunderbolt 5 und USB 4 Version 2 herum gebaut ist. In diesem Artikel untersuchen wir Design, Stromversorgung, Konnektivität und die reale Performance des Gehäuses mit einer NVIDIA RTX 5080 in einer kompakten Intel‑basierten Workstation.


Überblick über das Sparkle Studio G Ultra 850

Sparkles neuestes Angebot ist ein vollwertiges eGPU‑Gehäuse, das für die heute am meisten stromhungrigen Grafikkarten ausgelegt ist. Während sich der Markt zu schlankeren, stromversorgungsfreien Gehäusen entwickelt, setzt das Studio G Ultra 850 auf ein 850 W internes Netzteil, das bis zu 600 W direkt an die GPU liefern kann.

Hauptspezifikationen

  • Thunderbolt 5 Up‑ und Downstream‑Ports (kompatibel mit Thunderbolt 3, Thunderbolt 4, USB 4 und USB 4 V2)
  • 2,5 Gb Ethernet‑ und USB 3.2‑Anschlüsse für zusätzliche I/O
  • Full‑Size HDMI/DisplayPort‑ und USB‑C‑Stecker auf der Rückseite
  • 850 W Netzteil mit drei 8‑Pin‑PCIe‑Steckern und einem 12 V‑High‑Power‑Connector (bis zu 600 W für die GPU)
  • Unterstützt GPUs bis zur Größe einer RTX 5090 (3,5‑Slot‑Breite)

Design und Verarbeitungsqualität

Das Gehäuse öffnet sich über einen einfachen Flip‑Top‑Mechanismus, gesichert mit zwei Daumenschrauben – eine vorne und eine hinten – und ermöglicht schnellen Zugriff auf den PCIe‑Slot. Das Innere ist geräumig genug für große Kühllösungen, und das vorinstallierte 850 W‑Netzteil macht externe Brick‑Adapter überflüssig. Das hintere I/O‑Panel bietet einen 2,5 Gb Ethernet‑Port, einen USB 3.2‑Typ‑A‑ und einen USB‑C‑Port, sodass Nutzer über die primäre Thunderbolt‑Verbindung hinaus weitere Anschlussmöglichkeiten haben.


Stromversorgung und GPU‑Kompatibilität

Das 850 W‑Netzteil des Gehäuses bietet reichlich Spielraum für moderne GPUs. Der dedizierte 12 V‑High‑Power‑Connector kann bis zu 600 W direkt an die Grafikkarte liefern – ein entscheidender Faktor für Karten wie die RTX 5080 oder RTX 5090, die einen hohen Gesamt‑Grafik‑Stromverbrauch (TGP) haben. Sparkle unterstützt zudem Drittanbieter‑Adapter für AMD‑Karten, wodurch das Gehäuse zu einer vielseitigen Wahl für verschiedene Builds wird.


Konnektivität: Thunderbolt 5 vs. USB 4 Version 2

Die Standards im Überblick

  • USB 4 V1 – bis zu 40 Gbps, 100 W Power Delivery (PD) (einige Geräte erreichen 240 W)
  • USB 4 V2 – bis zu 80 Gbps (asymmetrisch 120 Gbps downstream / 40 Gbps upstream), 240 W PD
  • Thunderbolt 5 – bis zu 120 Gbps in eine Richtung und 80 Gbps bidirektional (einige Implementierungen erreichen 120 Gbps in beide Richtungen)

Während der eGPU‑Slot selbst auf PCIe 4.0 x4 Bandbreite (≈64 Gbps) begrenzt ist, bleibt die Host‑Verbindung wichtig. In der Praxis kann eine Thunderbolt 5‑ oder USB 4 V2‑Verbindung höhere nachhaltige Datenraten als das ältere USB 4 V1 liefern und so Engpässe bei hochauflösendem Rendering und Texture‑Streaming reduzieren.


Leistungstests

Testplattform

  • Mini‑PC: Minisum MS02 mit Intel Core Ultra 9285HX
  • Arbeitsspeicher: 64 GB DDR5‑4800
  • GPU: NVIDIA GeForce RTX 5080 im Studio G Ultra 850 installiert
  • Verbindungen: USB 4 V2 (Thunderbolt 5) an den Front‑Ports vs. Standard‑USB 4 (40 Gbps) an den Rück‑Ports

Gemessene Link‑Geschwindigkeiten

  • USB 4 (40 Gbps): durchschnittlich ~30 Gbps Durchsatz
  • USB 4 V2 / Thunderbolt 5 (80 Gbps): durchschnittlich ~48 Gbps Durchsatz

Der höhere Durchsatz führte direkt zu einer flüssigeren Bildausgabe in realen Gaming‑Szenarien.

Gaming‑Benchmarks

SpielAuflösung & EinstellungenVerbindungDurchschnittliche FPS
Shadow of the Tomb Raider (maximale Einstellungen, 1440p, kein DLSS)1440p, maxUSB 4 (40 Gbps)128
USB 4 V2 / Thunderbolt 5188
Spider‑Man 2 (1440p, ultra, kein DLSS)1440p, ultraThunderbolt 5200‑210
Cyberpunk 2077 (1440p, ultra, kein DLSS)1440p, ultraThunderbolt 5, Frame‑Gen X4280

Synthetische Benchmarks zeigten kaum Unterschiede zwischen den beiden Verbindungen, was darauf hindeutet, dass die realen Gewinne eher durch reduzierte Latenz und höhere nachhaltige Bandbreite als durch reine Rechenleistung entstehen.


Spielerlebnis und Stromverbrauch

Während des Spider‑Man 2‑Tests arbeitete die RTX 5080 bei etwa 200 W, gut innerhalb des 600 W‑GPU‑Headrooms des Gehäuses. Bei 4K‑Auflösung würde die Karte näher an ihre nominellen 350 W kommen, doch das 850 W‑Netzteil liefert diesen Bedarf problemlos.

Das Aktivieren von NVIDIAs Multi‑Frame Generation (Frame‑Gen) in Cyberpunk 2077 steigerte die Performance von ~88 FPS (Standard) auf ~280 FPS und zeigte, dass moderne KI‑basierte Frame‑Interpolation auch über eine eGPU‑Verbindung effektiv funktioniert.


Einschränkungen und Ausblick

  • PCIe‑Bandbreiten‑Decke: Das eGPU‑Slot‑Limit von PCIe 4.0 x4 begrenzt den theoretischen Durchsatz auf ~64 Gbps, sodass selbst Thunderbolt 5 nicht vollständig einen nativen PCIe x16‑Slot ersetzen kann.
  • Unterstützung für Handheld‑Geräte: Derzeit gibt es keine Handheld‑Konsolen oder ultra‑tragbaren PCs mit Thunderbolt 5 oder USB 4 V2, wodurch die Einsatzmöglichkeiten des Gehäuses auf Laptops und Mini‑PCs beschränkt sind, die diese Standards unterstützen.
  • Thermisches Management: Das große Netzteil und die Hochleistungs‑GPU erzeugen erhebliche Wärme; ausreichende Gehäuselüftung bleibt für dauerhafte Performance unerlässlich.

Trotz dieser Beschränkungen setzt das Studio G Ultra 850 einen neuen Maßstab für eGPU‑Gehäuse, indem es massive Stromversorgung mit modernster Konnektivität kombiniert.


Fazit

Sparkles Studio G Ultra 850 beweist, dass eGPUs weiterhin Fortschritte machen und eine überzeugende Lösung für Nutzer bieten, die Desktop‑Grafik in einem kompakten Formfaktor benötigen. Die Integration von Thunderbolt 5 und USB 4 Version 2 liefert spürbare Leistungsverbesserungen gegenüber älteren USB 4‑Links, besonders in anspruchsvollen Titeln bei 1440p und darüber hinaus. Mit einem 850 W‑Netzteil, robusten I/O‑Optionen und der Fähigkeit, High‑End‑GPUs zu beherbergen, überbrückt das Gehäuse die Lücke zwischen portablem Computing und Hochleistungs‑Gaming bzw. Content‑Creation. Da immer mehr Laptops und Mini‑PCs Thunderbolt 5 übernehmen, ist das Studio G Ultra 850 gut positioniert, zur bevorzugten Wahl für Power‑User zu werden, die zukunftssichere externe Grafik benötigen.

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