Metroid Prime 4 Beyond Review – Erste Eindrücke, Gameplay und Fazit
Metroid Prime 4 Beyond Review – Erste Eindrücke, Gameplay und Fazit
Einführung
Nach jahrelanger Vorfreude ist Metroid Prime 4: Beyond endlich auf Nintendos neuester Hardware erschienen. Mit einer Historie, die bis zum ursprünglichen Metroid Prime für den GameCube zurückreicht, waren die Erwartungen enorm. Dieser Artikel bietet eine knappe Erstimpression‑Rezension und behandelt Gameplay, Weltdesign, Performance und die Frage, ob das Spiel dem langjährigen Hype gerecht wird.
Überblick
Metroid Prime 4: Beyond folgt der klassischen Formel, die die Serie definiert hat: Eine einsame Kopfgeldjägerin, Samus Aran, erkundet eine fremde Welt, entdeckt verborgene Technologien und kämpft gegen mächtige Gegner. Das Spiel bewahrt das vertraute First‑Person‑Metroid‑Erlebnis, führt jedoch einige neue Mechaniken ein, vor allem ein Set psychischer Fähigkeiten, die Samus’ traditionelles Arsenal erweitern.
Gameplay & Mechaniken
Kernschleife
Die Kernschleife bleibt ihren Wurzeln treu – erkunden, Upgrades erhalten und zu zuvor unzugänglichen Bereichen zurückkehren. Die Spieler beginnen auf einem unerforschten Planeten, auf dem Samus ihre Kräfte verliert und sie durch Fortschritt wiedererlangen muss.
Neue psychische Kräfte
- Psychischer Strahl – ein steuerbares Projektil, das in der Luft gelenkt werden kann, ähnlich den raketenlenkbaren Geschossen aus Metal Gear Solid.
- Psychischer Zug – ersetzt das klassische Morph‑Ball‑Greifwerkzeug und lässt Samus Objekte zu sich ziehen.
- Psychische Stiefel – verleihen verbesserte Mobilität und fügen dem Traversieren eine neue Ebene hinzu.
Diese Fähigkeiten wirken wie eine dezente Wendung der klassischen Formel und bieten neue Wege, Rätsel zu lösen, ohne das Kerndesign der Serie zu überarbeiten.
Erkundungsstruktur
Das Spiel ist in fünf thematisch gestaltete Dungeons unterteilt, von denen jeder einen einzigartigen Schlüssel bewacht. Zwischen den Dungeons liegt ein ausgedehntes Wüsten‑Hub, das die Spieler auf einem eleganten Motorrad namens Viola durchqueren. Während das Motorrad beeindruckend aussieht, fühlen sich die Wüstenabschnitte unterausgelastet an und bieten nur begrenzte Aktivitäten jenseits gelegentlicher Kristallsammlungen und kleiner Plattform‑Momente.
Weltdesign & Erkundung
Der Wüsten‑Hub dient als verbindendes Gewebe zwischen den Dungeons, leidet jedoch an einem Mangel an sinnvollem Inhalt. Große, leere Flächen und repetitive Ladeschluchten machen das Zurückkehren mühsam, besonders wenn frühere Zonen mit neuen Kräften erneut besucht werden.
Im Gegensatz dazu glänzen die einzelnen Dungeons beim klassischen Metroid‑Prime‑Gefühl:
- Komplexe Level‑Layouts, die sorgfältige Beobachtung belohnen.
- Verschlossene Türen und Umweltbarrieren, die spezifische Upgrades erfordern.
- Optionale Geheimnisse, die zusätzliche Gesundheit, Munition oder Upgrades gewähren.
Das Spiel schafft es, linearen Fortschritt mit optionaler Erkundung zu balancieren, doch das Design des Wüsten‑Hubs beeinträchtigt das Gesamttempo.
Grafik & Performance
Auf dem Nintendo Switch 2 zeigt Metroid Prime 4: Beyond beeindruckende technische Leistungen:
- Auflösung: 4K bei 60 fps im Dock‑Modus, mit scharfen Texturen und lebendigen Farben.
- HDR: Verstärkt atmosphärische Beleuchtung und räumliche Tiefe.
- Handheld‑Modus: Behält eine stabile Bildrate bei, ohne merkliche Einbrüche.
Zwar offenbaren sich gelegentlich die langen Entwicklungszeiten durch veraltete Ladeschluchten, doch die Gesamtgrafik wirkt wie ein echter Next‑Gen‑Sprung für die Serie.
Audio, Atmosphäre & Bosskämpfe
Der Soundtrack unterstützt die sci‑fi‑Atmosphäre hervorragend und liefert einprägsame Motive, die Spannung beim Erkunden und Kämpfen steigern. Die Boss‑Begegnungen sind besonders gut gestaltet und erfordern häufig die neu eingeführten psychischen Fähigkeiten, um zu bestehen. Allerdings ist die Gegner‑Vielfalt begrenzt; viele Feinde teilen ähnliche Designs mit nur kleinen visuellen Variationen.
Handlung & NPC‑Integration
Metroid Prime 4 weicht von der traditionellen Einsamkeit der Serie ab, indem mehrere NPCs eingeführt werden, allen voran der comic‑relief‑Wissenschaftler Miles McKenzie. Während die Absicht darin zu liegen scheint, narrative Tiefe zu schaffen, wirken die Charaktere generisch und dienen größtenteils nur als Hintergrundgeplänkel statt als zentrale Handlungstreiber. Langjährige Fans, die Samus’ Einzelgänger‑Erlebnis schätzen, könnten diese Ergänzungen als überflüssig empfinden.
Vor‑ und Nachteile
Vorteile
- Treue zur klassischen Metroid‑Prime‑Spielmechanik.
- Innovative psychische Fähigkeiten bieten frische Puzzle‑Lösungen.
- Atemberaubende Grafik und flüssige Performance auf Switch 2.
- Packende Bosskämpfe mit gut gestalteten Arenen.
- Reichhaltige atmosphärische Klanggestaltung.
Nachteile
- Der Wüsten‑Hub wirkt karg und wenig genutzt.
- Häufige Ladeschluchten machen das Zurückkehren mühsam.
- Begrenzte Gegner‑Vielfalt mindert die Kampfabwechslung.
- NPCs bringen wenig narrativen Mehrwert und brechen die Immersion.
- Keine wesentliche Weiterentwicklung der Kern‑Metroid‑Formel.
Fazit
Metroid Prime 4: Beyond liefert ein solides, vertrautes Erlebnis, das Spielern, die Metroid‑Prime‑Komfortessen suchen, gerecht wird. Es erfindet das Rad nicht neu, nutzt aber die Möglichkeiten moderner Hardware nicht vollständig aus. Für Fans, die einen neuen Eintrag wollen, der das Erbe der Serie respektiert, ist das Spiel einen Kauf wert. Wer jedoch eine bahnbrechende Weiterentwicklung erwartet, könnte enttäuscht sein.
Wenn Ihnen polierte Grafiken, ein ausgereifter Kern‑Loop und denkwürdige Boss‑Begegnungen wichtig sind, verdient Metroid Prime 4: Beyond seinen Platz im Katalog der Franchise – erwarten Sie jedoch nicht, dass es den ikonischen Status seiner Vorgänger übertrifft.