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Individuelle Steam‑OS-PC-Konfiguration, die Valves kommende Steam‑Machine übertrifft.


Individuelle Steam‑OS-PC-Konfiguration, die Valves kommende Steam‑Machine übertrifft.

Einführung

Valves lang erwartete Steam Machine hat eine Welle von Spekulationen über die ideale Hardware für eine dedizierte Steam‑OS‑Gaming‑Konsole ausgelöst. Während das offizielle Gerät noch unter Verschluss bleibt, zeigt ein kürzlich gebautes DIY‑System, dass ein kompakter, leistungsstarker x86‑PC nicht nur Steam OS einwandfrei betreiben, sondern auch eine überlegene Leistung im Vergleich zur kommenden Konsole liefern kann. Dieser Artikel zerlegt die Komponenten, den Zusammenbau und die realen Gaming‑Ergebnisse des Builds und bietet einen praktischen Bauplan für Enthusiasten, die ein leistungsstarkes Steam‑OS‑System wollen, ohne auf Valves Veröffentlichung warten zu müssen.

Systemübersicht

Ziel war es, einen Small‑Form‑Factor‑PC zu schaffen, der Steam OS 3.9 sofort aus dem Karton laufen lässt, vollständig kompatibel zu anderen Linux‑Distributionen und Windows bleibt und die Leistung maximiert, indem Desktop‑Komponenten anstelle von mobilen Äquivalenten verwendet werden. Das Endsystem balanciert Größe, Leistung und Kosten, während es innerhalb der Vorgaben des gewählten Gehäuses bleibt.

Kernkomponenten

Mainboard und CPU

  • Mainboard: ASUS ROG Strix B860I Gaming Wi‑Fi – ein Intel‑basiertes Board, das die neuesten Core‑Ultra‑Prozessoren unterstützt und Wi‑Fi 7 sowie Bluetooth integriert.
  • CPU: Intel Core Ultra 245K (14 Kerne, 14 Threads) – sechs Performance‑Kerne mit Boost bis zu 5,2 GHz und acht Efficiency‑Kerne bis zu 4,6 GHz. Obwohl es sich um eine K‑Variante handelt, läuft der Build stock ohne Übertaktung, was unter Steam OS für Stabilität sorgt.

Arbeitsspeicher und Speicher

  • RAM: 32 GB DDR5‑6000 (Kingston Fury Beast) – vor dem jüngsten Preisanstieg gekauft, bietet ausreichend Bandbreite für moderne Spiele und Multitasking.
  • Primärer Speicher: 2 TB Crucial M.2 NVMe SSD – schnelle Lese‑/Schreibgeschwindigkeiten für rasche OS‑Boots und kurze Ladezeiten.

Kühlungslösung

  • CPU‑Kühler: John’s CR1400 – ein einzelner 90‑mm‑Lüfter mit vier Kupfer‑Heatpipes, vom Hersteller für die Core‑Ultra‑Serie empfohlen. Passt bequem ins Gehäuse und hält die Temperaturen im Griff.

Gehäuse und Optik

  • Gehäuse: Jonbo NV12 – ein kompaktes Chassis mit gehärteter Glas‑Seitenwand, integriertem Kabelmanagement und Unterstützung für ATX‑Netzteile in voller Größe. Das Modell wird mit zwei RGB‑Frontlüftern geliefert, die bei Bedarf gegen nicht‑RGB‑Einheiten ausgetauscht werden können.
  • Zusätzliche Kühlung: Ein schlanker 90‑mm‑Abluft‑Lüfter hinten wurde hinzugefügt, um einen ordentlichen Luftstrom zu gewährleisten.

Stromversorgung

  • Netzteil: Thermaltake Smart BX1 550 W – ausreichend für den Stromverbrauch des Systems, insbesondere angesichts der zurückhaltenden GPU‑Wahl. Das Netzteil wird unter dem Mainboard montiert und spart so Platz für weitere Komponenten.

Grafikkarte

  • GPU: XFX Radeon RX 7600 (non‑XT) 8 GB – eine Desktop‑Variante statt einer mobilen Komponente, mit einer Leistungsaufnahme von 130 W und einem einzelnen 8‑Pin‑Stromanschluss. Diese Karte entspricht in etwa der GPU, die in Valves Steam Machine erwartet wird, und liefert damit eine realistische Leistungsgrundlage.

Highlights beim Zusammenbau

Das Mini‑ITX‑Board passt bequem in das NV12, das Netzteil liegt unter dem Mainboard. Das Kabelrouting ist dank der dedizierten Management‑Kanäle des Gehäuses unkompliziert. Der CR1400‑Kühler sitzt auf der CPU, und der hintere Abluft‑Lüfter schließt den Luftstromkreislauf ab. Nach dem Einbau von SSD, RAM und GPU lässt sich das System ohne Probleme starten, und Steam OS bootet sauber.

Steam OS‑Konfiguration und Leistung

Das System läuft mit Steam OS 3.9 und folgenden Spezifikationen:

  • CPU: Intel Core Ultra 245K @ bis zu 5,2 GHz
  • RAM: 32 GB DDR5‑6000
  • Speicher: 2 TB NVMe SSD
  • GPU: Radeon RX 7600 8 GB (130 W)
  • Netzwerk: Wi‑Fi 7 und Bluetooth über das Mainboard

Der integrierte CSS Loader ermöglicht benutzerdefinierte UI‑Profile, und das Performance‑Overlay liefert Echtzeit‑Metriken wie GPU‑Stromverbrauch und Taktraten. Auffallend ist, dass die RX 7600 unter Last konsequent ihre vollen 130 W erreicht, was bestätigt, dass Stromversorgung und Kühlung ausreichen.

Test der integrierten Intel‑Grafik

Ein Versuch, Spiele über die integrierte Arc‑Grafik der CPU zu betreiben, führte nach Spielstart zu einem schwarzen Bildschirm – ein Hinweis auf begrenzte Unterstützung von Intel Arc im aktuellen Steam OS‑Release. Daher bleibt die diskrete RX 7600 die primäre Grafiklösung.

Gaming‑Benchmarks

Alle Tests wurden in nativer 1440p‑Auflösung durchgeführt, sofern nicht anders angegeben. Die Einstellungen reichten von Ultra bis High, wobei FSR (FidelityFX Super Resolution) dort eingesetzt wurde, wo es sinnvoll war.

  • Spider‑Man 2 – Ultra‑Einstellungen, kein FSR. Die GPU hielt problemlos über 60 fps und nutzte ihr volles 130‑W‑Budget.
  • Cyberpunk 2077 – Ultra‑Preset mit FSR auf Quality. Das System bewältigte den anspruchsvollen Titel souverän; ein Wechsel zu Balanced würde zusätzlichen Spielraum schaffen.
  • Marvel Rivals – Ultra‑Einstellungen, FSR Quality. Die Bildrate lag beständig über 60 fps und zeigte die Leistungsfähigkeit der RX 7600 in schnellen Shootern.
  • Elden Ring – Max‑Einstellungen, kein FSR. Das Spiel hielt stabile 60 fps, was die Eignung des Builds für anspruchsvolle RPGs bestätigt.
  • The Witcher 3 – Ultra, kein FSR, Nvidia Hair Works deaktiviert (da nicht von AMD‑Hardware unterstützt). Das Spiel lief flüssig über 60 fps.
  • Borderlands 4 – High‑Einstellungen, FSR mit Frame‑Generation. Durchschnittliche Bildraten erreichten 80 fps, wobei einige Ghosting‑Artefakte beobachtet wurden – ein bekanntes Problem der Frame‑Generation unter Linux.

Insgesamt lieferte der Build durchweg 60‑fps‑Leistung über ein breites Spektrum moderner Titel und übertraf häufig die Erwartungen an ein reines Steam‑OS‑Gerät.

Fazit

Dieser maßgeschneiderte Steam‑OS‑PC beweist, dass ein kompakter Desktop‑Klasse‑System nicht nur mithalten, sondern die voraussichtliche Leistung von Valves kommender Steam Machine sogar übertreffen kann. Durch die Wahl einer leistungsstarken Intel Core Ultra‑CPU, schnellen DDR5‑Speicher, einer robusten NVMe‑SSD und einer Desktop‑Radeon RX 7600 erreicht das System flüssiges 1440p‑Gaming über eine vielfältige Bibliothek.

Das NV12‑Gehäuse bietet ein elegantes Design und nimmt gleichzeitig die nötige Kühlung und Stromversorgung auf. Obwohl die integrierte Intel Arc‑Grafik noch nicht für Steam‑OS‑Gaming geeignet ist, schließt die diskrete GPU diese Lücke perfekt.

Für Enthusiasten, die Steam OS jetzt erleben wollen – ohne auf Valves offizielles Hardware‑Release zu warten – stellt diese Konfiguration eine praktische, leistungsstarke Lösung dar, die bei Bedarf auch als Windows‑Maschine genutzt werden kann. Der Build zeigt, dass die Zukunft dedizierter, Linux‑basierter Gaming‑Konsolen in gut durchdachten, modularen PCs liegt und nicht in proprietären, geschlossenen Geräten.

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