Marvel Cosmic Invasion Review – Ein Retro-Beat‑'Em‑Up, das man spielen sollte
Marvel Cosmic Invasion Review – Ein Retro-Beat‑‘Em‑Up, das man spielen sollte
Einführung
Marvel’s Cosmic Invasion erscheint als neuestes Angebot des Verlags DOTU und des Entwicklers Tribute, dem Team hinter dem gut aufgenommenen Teenage Mutant Ninja Turtles: Shredders Revenge (2022). Auf klassischen Side‑Scrolling‑Beat‑‘em‑up‑Mechaniken aufgebaut, aber mit modernem Feinschliff versehen, will das Spiel sowohl Nostalgie‑Spieler als auch Neulinge im Genre ansprechen. Diese Rezension zerlegt das Kernerlebnis, von der Kampagnenstruktur bis zur Kampftiefe, um Ihnen zu helfen zu entscheiden, ob das Spiel einen Platz im Regal verdient.
Spielübersicht
Im Kern ist Cosmic Invasion ein unkomplizierter, sofort spielbarer Beat‑‘em‑up. Man kann solo einsteigen oder sich lokal bzw. online mit einem Freund zusammentun. Die Steuerung ist bewusst simpel – Bewegung, Grundangriff, Sprungangriff, Dash und eine spezielle „Fokus“-Fähigkeit – doch jeder Held bringt ein eigenes Moveset mit, das zum Experimentieren einlädt.
Verfügbare Modi
- Kampagnenmodus – Ein 3‑4‑stündiges Story‑Abenteuer, das für zusätzliche Herausforderungen erneut gespielt werden kann.
- Arcademodus – Endlose Wellen von Gegnern mit optionalen Modifikatoren für mehr Schwierigkeit.
- Freischaltbarer Inhalt – Charaktere, Farbpaletten, Soundtrack‑Tracks und Gameplay‑Modifikatoren, die über die Cosmic Matrix zugänglich sind.
Kampagnenmodus
Die Kampagne dient sowohl als Tutorial als auch als leichtfüßige Marvel‑Erzählung. Die Spieler begeben sich auf die Mission, Annihilus daran zu hindern, das Universum zu erobern, und treffen dabei auf eine bunte Mischung aus bekannten und ungewöhnlichen Schauplätzen. Die Level enthalten verzweigte Pfade, die Gegneraufstellungen und Nebenaufgaben verändern, wobei alle Routen im selben Finale zusammenlaufen.
Wesentliche Merkmale der Kampagne:
- Bosskämpfe, die gleichzeitig Freischalt‑Gateways sind – Das Besiegen eines Helden‑Bosse schaltet diesen Charakter für zukünftige Spiele frei, ähnlich dem Fortschrittssystem in Super Smash Bros..
- Herausforderungsziele – Jede Stage bietet optionale Ziele (z. B. „Besiege X Gegner mit Iron Mans Blast“), die die Spieler ermutigen, mit verschiedenen Helden zu experimentieren.
- Team‑Leveling – Nach Abschluss von Stufen erhält das Team inkrementelle Upgrades wie mehr Gesundheit und Schaden, was ein dezentes Fortschrittsgefühl vermittelt.
Charakter‑Roster
Cosmic Invasion bietet einen Roster von 15 freischaltbaren Helden, der ein Gleichgewicht zwischen bekannten Marvel‑Ikonen und weniger bekannten Figuren schafft. Die Aufstellung umfasst:
- Mainstream‑Favoriten – Black Panther, Captain America, Spider‑Man, Iron Man.
- Weniger bekannte, aber überzeugende Optionen – Phoenix, Nova, Cosmic Ghost Rider, Null.
Diese Mischung spricht sowohl eingefleischte Comic‑Fans als auch Neulinge an, die beim Spielen einen neuen Favoriten entdecken könnten. Das Freischalten von Charakteren folgt einem klaren Muster: Man trifft einen Helden als Boss, besiegt ihn und fügt ihn anschließend dem Roster hinzu.
Kampfsystem
Das Kampfsystem ist das Glanzstück des Spiels. Jeder Charakter verfügt über ein einzigartiges Set von Bewegungen:
- Grundangriffe – Leichte Schläge und Tritte.
- Dash‑Angriffe – Schnelle Vorwärtsstöße.
- Sprungangriffe – Luft‑Combos.
- Aufladungsangriffe – Gedrückthalten für extra Power (nur bei ausgewählten Helden verfügbar).
- Fokus‑Angriffe – Ultimative Fähigkeiten, die einen eigenen „Fokus“-Meter verbrauchen und spektakulären Flächenschaden verursachen.
Ein herausragendes Feature ist das Dual‑Character‑Tag‑System. Spieler wählen zwei Helden und können zwischen ihnen im laufenden Spiel mit einem Controller‑Trigger wechseln. Das Taggen verlängert nicht nur Kombos – analog zu den Tag‑Team‑Dynamiken von Marvel vs. Capcom – sondern ermöglicht auch spezielle Tag‑In‑Fähigkeiten, wenn gleichzeitig ein Gesichtsknopf gedrückt wird. Das erzeugt chaotisches, befriedigendes Bildschirmlaufen, besonders in Mehrspieler‑Sessions.
Verteidigungsoptionen umfassen Ausweichen und Konter‑Buttons; perfekt getimte Paraden belohnen die Spieler mit zusätzlichem visuellen Flair und Schadensreduktion.
Fortschritt & Freischaltbares
Neben den Charakteren bietet das Spiel die Cosmic Matrix – ein Hub, in dem Spieler verdiente „Cosmic Cubes“ ausgeben können, um:
- Helden‑Farbpaletten – Alternative Optik‑Varianten für jeden Charakter (mehr Varianten wären wünschenswert).
- Soundtrack‑Tracks – Einzelne Stücke aus der Spielmusik.
- Arcade‑Modifikatoren – Gameplay‑Anpassungen, die die Wiederspielbarkeit erhöhen.
- Lore‑Einträge – Beschreibungen und Hintergrundinfos zu Charakteren und Schauplätzen.
Die Matrix ist leicht zu navigieren, und der Großteil des Inhalts lässt sich in einem angemessenen Zeitrahmen freischalten.
Grafik & Audio
Cosmic Invasion nutzt eine lebendige Pixel‑Art‑Ästhetik, die das Wesen klassischer Arcade‑Titel einfängt und gleichzeitig flüssige, detailreiche Animationen liefert. Highlights:
- Dynamische Heldenanimationen – Iron Mans stürzender Dive‑Punch, Venoms grausamer Griff, She‑Hulks kraftvoller Body‑Slam.
- Helle, abwechslungsreiche Umgebungen – Von Janosha bis zu interdimensionalen Reichen, jede Stage wirkt eigenständig.
- Polierte Spezialeffekte – Fokus‑Angriffe erhellen den Bildschirm mit beeindruckenden Flächeneffekten.
Der Soundtrack ergänzt das Retro‑Feeling mit energiegeladenen Chiptune‑Stücken, die die rasante Action unterstützen.
Wiederspielwert
Obwohl die Hauptkampagne etwa drei bis vier Stunden dauert, ermutigt das Spiel zu mehreren Durchläufen durch:
- Freischaltbare Charaktere und Paletten – Das Sammeln aller Inhalte motiviert.
- Arcademodus – Endlose Gegnerwellen mit einstellbarer Schwierigkeit.
- Herausforderungsziele – Das Erfüllen aller stufenspezifischen Ziele kann den Spielzeitraum für Vollender auf rund 20 Stunden ausdehnen.
Vor‑ und Nachteile
Vorteile
- Fesselnder Beat‑‘em‑up‑Kampf mit tiefgehenden Tag‑Team‑Mechaniken.
- Ausgewogener Roster, der populäre und obskure Marvel‑Helden mixt.
- Hochwertige Pixel‑Art und flüssige Animationen.
- Starke lokale und Online‑Co‑Op‑Unterstützung.
- Zugängliche Lernkurve mit Tiefe für fortgeschrittene Spieler.
Nachteile
- Kampagnenlänge relativ kurz.
- Begrenzte Vielfalt bei Fokus‑Angriffen.
- Wunsch nach mehr Helden‑Farbpaletten‑Optionen.
Fazit
Marvel’s Cosmic Invasion liefert ein nostalgisches, aber poliertes Beat‑‘em‑up‑Erlebnis, das sowohl vertraut als auch frisch wirkt. Das Dual‑Character‑System, die vielfältige Heldenauswahl und der lebendige Grafikstil machen es zu einer überzeugenden Wahl für Fans retro‑Arcade‑Action und Marvel‑Enthusiasten gleichermaßen. Zwar ist die Hauptstory kurz, doch die Fülle an Freischaltbarem und die robusten Mehrspieler‑Modi bieten reichlich Wiederspielwert. Für alle, die Shredders Revenge genossen haben oder nach einem spaßigen, sofort spielbaren Superhelden‑Brawler suchen, ist Cosmic Invasion ein solides, preiswertes Kaufempfehlung.