spdup.net

Tech-Nachrichten

Der ROG Xbox Ally X verzeichnet dank neuer Armory‑Crate‑Funktionen und Xbox‑Spielprofile einen erheblichen Leistungsschub.


Der ROG Xbox Ally X verzeichnet dank neuer Armory‑Crate‑Funktionen und Xbox‑Spielprofile einen erheblichen Leistungsschub.

Einführung

Das ROG Xbox Ally X erhält endlich die Leistungsverbesserungen, auf die seine Besitzer gewartet haben. Aktuelle Firmware‑Updates von ASUS und Microsoft bringen eine Reihe von Werkzeugen, mit denen Nutzer CPU‑Kerne feinjustieren, die Stromversorgung intelligenter steuern und pro‑Spiel‑Leistungsprofile direkt aus dem Xbox‑Ökosystem anwenden können. Diese Änderungen führen zu flüssigerem Gameplay, besserer Akkulaufzeit und einem konsolenähnlicheren Erlebnis auf einem Handheld‑PC.


Überblick über die wichtigsten Updates

Diese Woche wurden zwei zentrale Updates veröffentlicht:

  1. Armory Crate SE 2.1.15.0 – ASUS’ Geräte‑Management‑Utility erhielt ein umfangreiches Feature‑Set, das speziell für die Ally‑Reihe zugeschnitten ist.
  2. Default Game Profiles (Vorschau) – Das Xbox‑Team von Microsoft fügte pro‑Spiel‑Stromprofile hinzu, die die TDP automatisch an die gewünschte Bildrate anpassen.

Beide Updates sind bereits live und kompatibel mit dem ROG Xbox Ally, Ally X und dem Standard‑Xbox Ally.


Armory Crate SE 2.1.15.0 – Neue Funktionen

Der aktuelle Armory‑Crate‑SE‑Build bringt zahlreiche Verbesserungen, die sowohl die Leistung als auch die Benutzerfreundlichkeit erhöhen.

Kernverwaltung für Z2‑Extreme‑CPUs

  • Der Z2‑Extreme‑Prozessor (3 Performance‑Kerne + 5 Effizienz‑Kerne) ermöglicht nun das Ein‑ oder Ausschalten einzelner Performance‑ bzw. Effizienz‑Kerne.
  • Das Deaktivieren von Kernen reduziert den Stromverbrauch der CPU und schafft thermischen Spielraum für die integrierte GPU (iGPU).
  • Änderungen erfordern einen kurzen Neustart; danach zeigt der Task‑Manager die neue Kernanzahl an.

Weitere Qualitäts‑und‑Komfort‑Verbesserungen

  • Benutzerdefinierte Tastenkombinationen zum Umschalten in den Vollbildmodus.
  • Update‑Benachrichtigungen direkt im Command Center.
  • Integration von AMD Radeon Chill in den FPS‑Limiter, wodurch ein gleichmäßigeres Frame‑Pacing ermöglicht wird.
  • Der FPS‑Limiter‑Bereich wurde auf 40‑45 fps gesenkt, um besser zum variablen Bildwiederholungs‑Display des Handhelds (bis zu 120 Hz) zu passen.
  • Überarbeitete UI der unteren Leiste und ein Windows‑Energie‑Modus‑Selektor für manuelle Leistungsanpassungen.

Diese Anpassungen geben Power‑Usern eine feinere Kontrolle, bleiben dabei aber für Gelegenheitsspieler leicht verständlich.


Default Game Profiles – Microsofts pro‑Spiel‑Stromverwaltung

Die Vorschau der Default Game Profiles von Microsoft führt ein automatisches TDP‑Anpassungssystem ein, das die Stromzufuhr für jedes unterstützte Spiel individuell abstimmt.

  • Sinkt die Bildrate eines Spiels unter die Ziel‑FPS, erhöht das Profil die Leistung, um das Ziel zu erreichen – auf Kosten eines moderaten Anstiegs des Stromverbrauchs.
  • Übertrifft das Spiel die Ziel‑FPS, begrenzen die Profile die Bildrate auf das gewünschte Niveau und sparen dadurch Energie.
  • Das System unterstützt derzeit etwa 40 Titel, darunter beliebte Shooter und Open‑World‑Spiele wie:
    • Call of Duty: Black Ops 6 & 7
    • Call of Duty: Warzone
    • Doom Eternal & Doom: The Dark Ages
    • Horizon 5
    • Gears 5
    • Tony Hawk’s Pro Skater 3 & 4
    • Minecraft (Windows 10‑Edition)
    • Hogwarts Legacy (handheld‑optimiert)

Zukünftige Updates sollen die Bibliothek erweitern und die Funktion für die wachsende Nutzerbasis des Handhelds immer nützlicher machen.


Praxis‑Tests: Kern‑Tuning vs. Spiel‑Profile

CPU‑Kern‑Anpassung

In einem direkten Benchmark wurde das Ally X bei 18 W TDP mit zwei Konfigurationen getestet:

  • Vollständige Konfiguration – 8 Kerne (3 Performance, 5 Effizienz) – 16 Threads.
  • Reduzierte Konfiguration – 6 Kerne (2 Performance, 4 Effizienz) – 12 Threads.

Beide Setups lieferten spielbare Bildraten bei 1080p, hohen Einstellungen. Der Modus mit weniger Kernen zeigte jedoch iGPU‑Taktsteigerungen von bis zu 400 MHz, da die frei werdende Leistung von inaktiven Kernen zur Grafikeinheit umgeleitet wurde. Das führte zu einem leichten, aber spürbaren FPS‑Boost bei GPU‑intensiven Titeln.

Default Game Profile in Aktion

Der Test mit Tony Hawk’s Pro Skater 3 & 4 verdeutlichte die Wirkung des Profils:

  • Ohne Profil lief das Spiel unlimitiert, etwa 59‑60 fps bei einem Stromverbrauch von rund 13 W.
  • Aktiviertes Profil sperrte die Ausgabe auf 60 fps und ließ den Verbrauch bei schweren Partikeleffekten auf ~16 W ansteigen, wodurch die Bildrate stabil blieb.

Ein ähnlicher Test mit Doom Eternal (Xbox‑Store‑Version) bestätigte die Funktionsweise des Profils, während die Steam‑Version die Optimierung nicht bot – ein Hinweis darauf, dass die aktuelle Unterstützung auf Xbox‑vertriebene Titel beschränkt ist.


Kompatibilitäts‑Hinweise und Einschränkungen

  • Das Deaktivieren von Kernen erfolgt auf Hardware‑Ebene; Kerne werden vollständig abgeschaltet und nicht nur geparkt, was jedes Mal einen Neustart erfordert.
  • Default Game Profiles sind derzeit nur für Spiele verfügbar, die über die Xbox‑App oder Game Pass gestartet werden. Steam‑Titel erhalten das automatische Profil nicht, selbst wenn es sich um dasselbe Spiel handelt.
  • Einsparungen beim Akku zeigen sich am deutlichsten, wenn das Profil die FPS für weniger anspruchsvolle Spiele begrenzt; bei leistungshungrigen Titeln bleibt der Stromverbrauch hoch, um die Ziel‑Performance zu erreichen.

Fazit

Die gleichzeitige Einführung von Armory Crate SE 2.1.15.0 und Microsofts Default Game Profiles stellt einen bedeutenden Fortschritt für das ROG Xbox Ally X‑Ökosystem dar. Nutzer besitzen nun Werkzeuge, um die CPU‑Kern‑Nutzung für optimale GPU‑Leistung zu steuern und sich auf pro‑Spiel‑Stromverwaltung zu verlassen, die Bildraten stabil hält, ohne ständige manuelle Eingriffe.

Während Microsoft die unterstützte Spielbibliothek erweitert und ASUS die Kern‑Management‑Workflows weiter verfeinert, ist das Handheld bereit, ein noch konsolenähnlicheres Erlebnis zu bieten – flüssiges Gameplay, effiziente Akkunutzung und eine benutzerfreundliche Oberfläche – alles in einem tragbaren Formf

Originalvideo Ansehen