GPD Win 5 Pro demonstriert Handheld‑Leistung in einem 1440‑p‑Desktop‑Gaming‑Rig.
GPD Win 5 Pro demonstriert Handheld‑Leistung in einem 1440‑p‑Desktop‑Gaming‑Rig.
Einführung
Die Grenze zwischen tragbaren Konsolen und vollwertigen Gaming‑PCs verschwimmt zunehmend, und der GPD Win 5 Pro steht an vorderster Front dieser Konvergenz. Obwohl er hauptsächlich als das leistungsstärkste Handheld‑Gaming‑Gerät auf dem Markt beworben wird, kann der Win 5 Pro auch als kompakter Desktop dienen, der AAA‑Titel in 1440p ausliefert. Dieser Artikel untersucht die Hardware, Dock‑Optionen, Performance‑Tuning, KI‑Fähigkeiten und reale Gaming‑Benchmarks, um zu beurteilen, ob er seinem Dual‑Purpose‑Versprechen wirklich gerecht wird.
Hardware‑Übersicht
Die Top‑Konfiguration des GPD Win 5 Pro vereint eine bemerkenswerte Komponenten‑Palette:
- CPU: AMD Ryzen AI Max Plus 395 (16 Kerne / 32 Threads)
- GPU: Integrierte Radeon 8060S iGPU
- Arbeitsspeicher: 128 GB LPDDR5 RAM (32 GB für das OS reserviert, der Rest für Workloads verfügbar)
- VRAM: 96 GB gemeinsam genutzter Grafikspeicher
- Akku: 80 Wh (für Dock‑Tests entfernt, um die Kühlung zu verbessern)
- Display: 7‑Zoll‑Touchscreen (Handheld‑Modus)
Der Chipsatz ist für ein Standard‑45 W‑TDP im Batteriebetrieb ausgelegt, das Leistungsbudget lässt sich jedoch deutlich erhöhen, sobald das Gerät im Dock und an externer Stromversorgung betrieben wird.
Dock‑ und Desktop‑Modus
Den Win 5 Pro vom Handheld‑ in den Desktop‑Modus zu schalten, ist unkompliziert:
- Ein Full‑Size‑USB‑C‑Anschluss an der Oberseite des Geräts nimmt Maus, Tastatur oder einen Wireless‑Dongle auf.
- Mit einer einfachen Docking‑Station (der Autor verwendet ein JSOX‑Modell) erhält man HDMI‑Ausgabe und zusätzliche Konnektivität, während das Gerät aufrecht steht.
- Durch das Entfernen des Akkus gewinnt das Gehäuse bessere Luftzirkulation, was höhere Dauerleistungen ohne thermisches Drosseln ermöglicht.
Diese Merkmale machen den Win 5 Pro zu einem brauchbaren tragbaren Desktop, der an jeden Monitor, jede Tastatur und jede Maus angeschlossen werden kann.
Energiemanagement und thermische Leistung
Die Performance des Geräts hängt von einer effektiven TDP‑Anpassung ab:
- Batteriemodus: 45 W (optimal für ca. 5‑6 Stunden Handheld‑Gaming).
- Dock‑Modus: Der Autor setzt ein 68 W‑dauerhaftes TDP mittels eines universellen x86‑Tuning‑Tools. Dieses Niveau bietet ein gutes Gleichgewicht zwischen Leistung und Thermik.
- Spitzenleistung: Das System kann auf etwa 80 W getrieben werden, jedoch besteht hier das Risiko von thermischem Drosseln bei der kompakten Kühlung.
Thermische Beobachtungen:
- Bei 68 W bleibt das Kühlsystem leise; der Lüftergeräuschpegel entspricht dem eines leichten Laptop‑Lüfters.
- Die GPU‑Temperaturen liegen bei intensiven Workloads wie Videogenerierung zwischen 43 °C und 47 °C, was einen großzügigen thermischen Spielraum signalisiert.
KI und Videogenerierung
Über das Gaming hinaus unterstützen die NPU und die Radeon 8060S von Win 5 Pro AMDs XDNA Super‑Resolution und XDNA 2 Stable Diffusion Pipelines. Mit der Amuse‑Oberfläche erzeugte der Autor ein kurzes 4‑Sekunden‑Video eines Waschbären, der am Strand Gitarre spielt:
- Die Aufgabe nutzte die iGPU, während die CPU‑Auslastung moderat blieb.
- Die Generierung dauerte 128 Sekunden, ein respektabler Wert für eine integrierte Grafikeinheit.
- Große Sprachmodelle laufen in LM Studio dank des reichlich vorhandenen gemeinsamen Speichers reibungslos.
Diese Ergebnisse zeigen, dass das Handheld lässige KI‑Workloads bewältigen kann, ohne zu überhitzen oder übermäßig viel Strom zu ziehen.
Benchmark‑Ergebnisse
Synthetische Benchmarks
- Geekbench 6 (68 W TDP)
- Single‑Core: 2 889
- Multi‑Core: 18 845
- 3DMark Time Spy
- Gesamtscore: 9 370 (der Autor bemerkt, dass höhere TDP‑Einstellungen den Score über 11 000 treiben können).
Diese Werte positionieren den Win 5 Pro unter den leistungsstärksten Handhelds und vergleichbar mit Low‑Mid‑Range‑Desktop‑CPUs.
Real‑World‑Gaming‑Tests (1440p)
| Spiel | Einstellungen | FSR‑Modus | Durchschnittliche FPS |
|---|---|---|---|
| Cyberpunk 2077 | Hoch, Ultra (FSR Quality) | Quality | ~45‑55 (68 W) – steigt auf ~70 bei 85‑90 W |
| Spider‑Man 2 | Hoch, FSR Balance | Balance | ~55‑60 (68 W) |
| Marvel Rivals | Mittel, FSR Balance | Balance | ~78‑80 (68 W) – fällt unter 60 bei niedrigeren Einstellungen |
| Borderlands 4 | Mittel, 1440p, FSR + Frame Generation | Balanced + FG | ~58‑62 (68 W) – 1080p ohne FG sinkt auf ~45 FPS |
Wichtige Beobachtungen:
- Die integrierte Radeon 8060S kann bei 1440p mit AMDs FSR‑Upscaling spielbare Bildraten halten.
- Das Anheben des TDP auf 85‑90 W ermöglicht höhere Grafikeinstellungen, doch das kompakte Formfaktor begrenzt die langfristige Ultra‑High‑Performance.
- Frame Generation (FG) liefert einen spürbaren Schub, besonders in Titeln, die mit iGPUs schwer über 60 FPS kommen.
Fazit
Der GPD Win 5 Pro beweist, dass ein Handheld gleichzeitig als fähiges 1440p‑Desktop‑Gaming‑Rig fungieren kann. Durch die Nutzung eines Docks, das Erhöhen des TDP auf 68 W und den Einsatz von AMDs neuesten iGPU‑Technologien liefert das Gerät:
- Starke synthetische Benchmark‑Werte, die vielen herkömmlichen Laptops Konkurrenz machen.
- Spielbare AAA‑Spiele in 1440p mit akzeptabler visueller Qualität dank FSR.
- Solide KI‑ und Videogenerierungs‑Performance, ohne Überhitzung.
Zwar kann es keinen High‑End‑Desktop‑GPU ersetzen, doch bietet der Win 5 Pro eine überzeugende Mischung aus Portabilität, Leistung und Vielseitigkeit für Enthusiasten, die ein einziges Gerät sowohl auf dem Sofa als auch am Schreibtisch einsetzen wollen. Während das Handheld‑Gaming weiter reift, setzt der GPD Win 5 Pro einen hohen Maßstab dafür, was integrierte Grafik in einem kompakten Formfaktor leisten kann.