Der Lenovo LOQ Gaming Tower liefert überraschende Leistung zu einem günstigen Preis.
Der Lenovo LOQ Gaming Tower liefert überraschende Leistung zu einem günstigen Preis.
Einführung
Lenovos neueste Ergänzung zur LOQ‑Serie – der LOQ Gaming Tower – sorgt für Aufsehen im Markt für vorgefertigte Desktop‑Computer. Als preisgünstige Alternative zur Premium‑Legion‑Linie positioniert, steckt in diesem kompakten Gerät eine überraschend leistungsstarke Kombination aus einem mobilen Ryzen 7‑Prozessor und einer Nvidia RTX 5060 Ti‑Grafikkarte. In diesem Testbericht analysieren wir Design, Hardware, reale Performance und die praktischen Grenzen dieses interessanten Systems.
Design und Verarbeitungsqualität
Der LOQ Gaming Tower nimmt ein modestes Platzmaß ein, das mit vielen Mini‑PCs konkurriert, schafft es jedoch, ein Seitenpanel aus gehärtetem Glas mit leichter Tönung zu integrieren. Das Panel lässt sich leicht entfernen und gibt einen sauberen Innenaufbau preis, der für Einsteiger‑Desktop‑Bausätze untypisch ist.
- Außen: Minimalistisches Gehäuse mit einem einzigen RGB‑Streifen, vollständig steuerbar über Lenovos Legion Space‑Software.
- Interne Anordnung: Kabelmanagement ist ordentlich; die GPU ist in einer robusten Kunststoffhalterung gesichert, und das Netzteil befindet sich in einem eigenen Fach.
- Erweiterungen: Zwei 3,5‑Zoll‑Laufwerkschächte und zwei M.2 2280‑Slots (bis zu 2 TB pro Slot) bieten reichlich Platz für zukünftige Speicher‑Upgrades.
Insgesamt wirkt die Verarbeitungsqualität hochwertiger, als es der Preis vermuten lässt, und macht das Gerät zu einer attraktiven Option für Gamer, die Ästhetik schätzen, ohne das Budget zu sprengen.
Hardware‑Spezifikationen
| Komponente | Spezifikation |
|---|---|
| CPU | AMD Ryzen 7 8745AX (mobil, Zen 4) – 8 Kerne / 16 Threads, 3,6 GHz Basis, 5,1 GHz Boost |
| GPU | Nvidia GeForce RTX 5060 Ti, 8 GB GDDR6 VRAM |
| RAM | 32 GB DDR5‑5200 (erweiterbar auf 64 GB) |
| Speicher | 1 TB M.2‑SSD (plus zwei zusätzliche M.2‑Slots, je 2 TB) |
| Netzteil | 500 W‑Einheit (konfigurierbar bis 850 W) |
| Konnektivität | Wi‑Fi 6, Bluetooth 5.2 |
| Betriebssystem | Windows 11 Home |
Das auffälligste Merkmal ist der Einsatz eines mobilen Ryzen 7‑Prozessors. Während er üblicherweise in Laptops zu finden ist, liefert dieser Chip Desktop‑Leistung zu geringeren Kosten und mit niedrigerem Stromverbrauch. Der Nachteil: Eine spätere CPU‑Aufrüstung ist nicht möglich.
Leistungsbenchmark
CPU
- Geekbench 6: Einzelkern‑Score ≈ 2.777, Mehrkern‑Score ≈ 13.482. Der hohe Boost‑Takt bringt den Chip unter Last fast an seine 5,1 GHz‑Grenze.
- Stromverbrauch: Der dauerhafte TDP liegt bei etwa 85–86 W, Spitzen von rund 100 W treten bei kurzen Lastspitzen auf.
GPU
- 3DMark – SteelSeries Nomad: Gesamtscore ≈ 3.638, durchschnittliche FPS ≈ 36,4.
- 3DMark – Time Spy: Grafik‑Score ≈ 15.713, Gesamtscore ≈ 14.866.
Diese Werte positionieren die RTX 5060 Ti sicher im mittleren Leistungssegment und ermöglichen flüssige Bildraten bei 1440p in den meisten modernen Spielen.
Gaming‑Tests
| Spiel | Auflösung | Einstellungen | Durchschnittliche FPS |
|---|---|---|---|
| Red Dead Redemption 2 | 1440p | Ultra, DLSS Quality | ~70 FPS |
| Doom Eternal | 1440p | High, DLSS Balanced | ~120 FPS |
| Forza Horizon 5 | 1440p | Ultra, kein DLSS | >150 FPS |
| God of War: Ragnarok | 1440p | Ultra, DLSS Quality | ~135 FPS (V‑Sync an) |
| Cyberpunk 2077 | 1440p | Ultra, DLSS Balanced | ~65 FPS (Frame Generation deaktiviert) |
Der 8 GB‑VRAM der RTX 5060 Ti reicht für die meisten 1440p‑Titel aus, doch Spiele, die stark auf VRAM setzen (z. B. Cyberpunk 2077), benötigen DLSS‑Skalierung, um ein flüssiges Spielerlebnis zu gewährleisten. Insgesamt liefert das System durchweg spielbare Bildraten bei einer Vielzahl anspruchsvoller Titel.
Thermische Leistung
Trotz der mobilen Bauart der CPU hält die Kühlung des LOQ Towers die Temperaturen im Griff:
- CPU: Durchschnittliche Gaming‑Temperatur ≈ 79 °C, gelegentliche Spitzen bis 86 °C, die schnell wieder abfallen.
- GPU: Durchschnittliche Temperatur ≈ 56 °C, Spitzen um 66 °C.
Ein thermisches Drosseln wurde nicht beobachtet, was darauf hindeutet, dass Lenovos thermisches Design für ausgedehnte Gaming‑Sessions ausreichend ist.
Aufrüstbarkeit und Einschränkungen
- CPU: Fest – der mobile Sockel verhindert jegliche Prozessor‑Aufrüstung.
- RAM: Erweiterbar von den ausgelieferten 32 GB auf bis zu 64 GB DDR5.
- Speicher: Zwei zusätzliche M.2‑Slots und zwei 3,5‑Zoll‑Bays ermöglichen erhebliche Speicher‑Erweiterungen.
- GPU: Das Halterungsdesign erlaubt den Austausch der RTX 5060 Ti gegen eine leistungsstärkere Karte, sofern das Netzteil die nötige Leistung liefert.
Der Hauptnachteil ist die fest verbaute CPU, die zukünftige Leistungssteigerungen einschränkt. Die flexiblen Optionen für Arbeitsspeicher, Speicher und Grafikkarte bieten jedoch sinnvolle Aufrüstmöglichkeiten.
Fazit
Der LOQ Gaming Tower von Lenovo beweist, dass ein preisgünstiger vorgefertigter Desktop dennoch starke Leistung und ein hochwertiges Design bieten kann. Durch die Kombination eines leistungsstarken mobilen Ryzen 7‑Prozessors und einer RTX 5060 Ti‑GPU liefert das System flüssiges 1440p‑Gaming über ein breites Spielespektrum hinweg und bleibt dabei thermisch im grünen Bereich.
Für Gamer, die einen kompakten, optisch ansprechenden PC ohne den Premium‑Preis eines Legion‑Modells suchen, ist der LOQ Tower eine überzeugende Wahl. Die Hauptbeschränkung – eine nicht austauschbare CPU – sollte gegen die großzügigen Upgrade‑Möglichkeiten für RAM, Speicher und Grafikkarte abgewogen werden. Da immer mehr Hersteller mobile Chips in Desktop‑Lösungen einsetzen, könnte der LOQ Tower einen Trend zu kosteneffizienteren, leistungsstarken Gaming‑Riggs einleiten.