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Anno 117 Pax Romana Rezension – Ein römischer Twist zur Städtebaustrategie


Anno 117 Pax Romana Rezension – Ein römischer Twist zur Städtebaustrategie

Einführung

Anno 117: Pax Romana ist Ubisofts neuester Beitrag zur langjährigen Anno-Reihe und stellt die charakteristische Stadt‑ und Wirtschaftssimulation des Spiels in den Glanz des Römischen Reiches. Das Spiel bewahrt die zentrale Anno‑Formel – das Ausbalancieren von Produktionsketten, Bevölkerungsbedürfnissen und Handel – und fügt gleichzeitig frische Mechaniken, ein reichhaltiges historisches Setting und eine zugänglichere strategische Tiefe hinzu. Diese Rezension untersucht, ob der Titel sowohl für Veteranen der Serie als auch für Neulinge im Genre ein überzeugendes Erlebnis bietet.

Kern‑Gameplay‑Schleife

Im Kern bleibt Anno 117 ein Städtebaustrategie‑Spiel. Die Spieler beginnen mit einer bescheidenen Siedlung und erweitern sie nach und nach zu einer ausgedehnten Metropole, indem sie:

  • Ressourcen verwalten: Rohstoffe abbauen, sie in Werkstätten verarbeiten und die Erzeugnisse in Lagerhäusern lagern.
  • Die Wirtschaft ausbalancieren: Einnahmen über den Ausgaben halten und gleichzeitig die vielfältigen Bedürfnisse der verschiedenen Bürgerklassen befriedigen.
  • Bevölkerungsanforderungen erfüllen: Jede Bewohnergruppe – Arbeiter, Handwerker, Gelehrte – benötigt bestimmte Güter und Dienstleistungen, um gesund und produktiv zu bleiben.

Die Benutzeroberfläche stellt diese Systeme klar dar, vermeidet das Durcheinander, das Neulinge überfordern kann, bietet aber genug Tiefe, um erfahrene Spieler zu fesseln.

Kampagnen‑ und Sandbox‑Modi

Anno 117 bietet zwei Hauptspielweisen:

  • Kampagnenmodus – Ein story‑getriebenes Erlebnis, das zugleich als interaktives Tutorial dient. Die Spieler wählen einen männlichen oder weiblichen Statthalter, jeweils mit leichten narrativen Variationen, und navigieren durch römische politische Intrigen, während sie die Spielmechaniken freischalten.
  • Sandbox‑Modus – Der klassische, offene Spielplatz, auf dem man sich ausschließlich auf Stadtplanung, Handel und Kriegführung konzentrieren kann, ohne narrative Vorgaben. Multiplayer‑Co‑Op wird ebenfalls unterstützt, sodass Freunde gemeinsam bauen können.

Zwar kann die Kampagne gelegentlich einschränkend wirken, sie bietet jedoch einen ausgereiften Einstieg in die neuen römischen Features und einen befriedigenden narrativen Hintergrund für alle, die ein wenig Dramatik mögen.

Römisches Setting und regionale Vielfalt

Das Spiel zeichnet sich durch zwei unterschiedliche Provinzen aus:

  • Latium – Das malerische römische Kernland mit sanften Hügeln, fruchtbaren Ebenen und klassischer Architektur.
  • Albian – Eine raue nördliche Region, bewohnt von keltischen Stämmen, geprägt von Sümpfen, Klippen und einem härteren Klima.

Diese Gebiete sind nicht nur optisch, sie bringen kulturelle Dynamiken mit sich. In Albian entscheidet der Spieler, wie aggressiv die einheimische keltische Bevölkerung romanisiert wird. Ihre Bürger produzieren einzigartige Güter, und ihr Romanisierungsgrad beeinflusst Produktionseffizienz und Loyalität.

Wirtschaft, Bevölkerung und Religion

Bevölkerungsmanagement

Die Bürger sind in Klassen eingeteilt, die jeweils eigene Produktionsfähigkeiten und Konsummuster besitzen. Das Aufwerten einer Bürgerklasse schaltet neue Gebäude und höhere Erträge frei, erhöht aber gleichzeitig die Ansprüche an Luxusgüter und Dienstleistungen.

Religiöser Einfluss

Den Spielern steht es frei, jeder Insel einen Schutzgott zuzuweisen, was spezifische Boni gewährt:

  • Mars – Erhöht die Militärrekrutierung und Kampfeffektivität.
  • Neptun – Verbessert die Schiffsbauproduktion und die Fischerei.
  • Minerva – Steigert Forschung und technologischen Fortschritt.
  • Keltische Gottheiten – Bieten regionsspezifische Vorteile und verleihen der Provinz Albian zusätzlichen Flair.

Wird ein einzelner Gott über alle Inseln hinweg gewählt, verstärken sich seine Effekte, was die strategische Abstimmung der Religionspolitik auf den eigenen Spielstil fördert.

Bau, Ästhetik und Individualisierung

Das visuelle Design erhält ein großes Upgrade. Gebäude können gedreht, diagonal platziert und mit einer Vielzahl römischer Bögen, Hecken, Statuen und Laternen personalisiert werden. Diese Flexibilität verhindert das monotone Rasterlayout, das in vielen Städtebauspielen üblich ist, und ermöglicht es den Spielern, visuell eindrucksvolle Städte zu erschaffen, die organisch statt skriptartig wirken.

Kriegs‑ und Seesysteme

Kampf ist optional, aber gut integriert. Die Spieler entwickeln einen Forschungspfad, der sowohl wirtschaftliche Upgrades als auch militärische Technologien umfasst. Besonders hervorzuheben ist die Seeschlacht:

  • Schiffstypen können mit schnelleren Ruderern oder stärkeren Bewaffnungen angepasst werden.
  • Die Vielzahl an Inseln macht den Seehandel und -konflikt zu einem natürlichen Teil der Expansion.

Obwohl die Kampftiefe nicht mit reinen Kriegsspielen konkurriert, bietet sie genügend strategische Entscheidungen, um Schlachten bedeutungsvoll zu gestalten, ohne den Fokus auf das Städtebauen zu überlagern.

Technische Leistung und Plattformunterstützung

Auf dem PC läuft Anno 117 flüssig mit klaren, hellen Grafiken und detaillierten Texturen. In den ersten Tests traten keine gravierenden Bugs oder Performance‑Probleme auf. Ubisofts Launcher ist erforderlich, was für manche Nutzer einen kleinen Friktionspunkt darstellen kann. Die Konsolen‑Performance wurde noch nicht vollständig evaluiert, jedoch unterstützt die PS5‑Version angeblich Maus‑ und Tastatureingaben – ein nützliches Feature für Spieler, die an PC‑Steuerungen gewöhnt sind.

Vor‑ und Nachteile

Vorteile

  • Reichhaltiges römisches Setting mit zwei unterschiedlichen Provinzen.
  • Ausgewogene Tiefe: strategisch genug für Veteranen, zugänglich für Neulinge.
  • Hochgradig anpassbare Bauästhetik.
  • Optionale, aber fesselnde Kriegs‑ und Seemechaniken.
  • Starke visuelle und akustische Gestaltung, die die Immersion stärkt.

Nachteile

  • Kampagne kann für Spieler, die Sandbox‑Freiheit bevorzugen, einschränkend wirken.
  • Ubisoft‑Connect‑Login erforderlich, was zu Zugangsproblemen führen kann.
  • Begrenzte Konsolen‑Performance‑Daten zum Launch.

Fazit

Anno 117: Pax Romana verbindet die beliebte Anno-Wirtschaftssimulation erfolgreich mit einem frischen historischen Thema. Das Spiel liefert ein gut ausbalanciertes Verhältnis von Tiefe und Zugänglichkeit, bietet fesselndes Städtebauen, nuancierte Kulturmechaniken und zufriedenstellende visuelle Details. Während die Kampagne möglicherweise nicht alle Spieler befriedigt, die uneingeschränkte Kreativität suchen, kompensiert der Sandbox‑Modus dies mehr als ausreichend. Für Fans der Serie und Neulinge, die vom römischen Zeitalter angezogen werden, bietet Anno 117 ein überzeugendes Erlebnis, das sowohl vertraut als auch neu wirkt.

Wenn Sie strategisches Städtebauen mit historischem Twist mögen, ist dieser Titel definitiv eine Bereicherung für Ihre Bibliothek.

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