Nvidia GeForce Now Test – Leistung, Preis und praktische Anwendung
Nvidia GeForce Now Test – Leistung, Preis und praktische Anwendung
Einführung
Seit dem Start seiner Open‑Beta im Jahr 2017 hat sich Nvidia GeForce Now von einem Nischenexperiment zu einem der wenigen noch verfügbaren Cloud‑Gaming‑Dienste entwickelt. Ursprünglich als Konkurrenz zu Amazon Luna und Google Stadia konzipiert, ermöglicht er Spielern heute, PC‑Titel, die sie bereits besitzen, von Plattformen wie Steam, Epic Games Store, Ubisoft Connect und Battle.net zu streamen. Aber liefert der Service ein flüssiges, angenehmes Erlebnis und lohnt sich die monatliche Gebühr? Diese Rezension zerlegt die technischen Voraussetzungen, Leistung, Preisstruktur, den Spielkatalog und die praktischen Einschränkungen, denen Sie begegnen werden.
Wie GeForce Now funktioniert
GeForce Now betreibt einen virtuellen Desktop auf den Servern von Nvidia. Wenn Sie ein Spiel starten, streamt der Dienst das Video‑Signal zu Ihrem Gerät, während Ihre Eingaben von Controller oder Tastatur zurück an die entfernte Maschine gesendet werden. Im Wesentlichen spielen Sie ein Spiel, das auf einer High‑End‑GPU miles entfernt gerendert wird, nicht auf Ihrer lokalen Hardware.
Hauptanwendungsfälle
- Low‑Spec‑PCs oder Laptops (z. B. ein MacBook, das Windows‑Spiele nicht nativ ausführen kann)
- Mobile Geräte und Handhelds, denen die Leistung für moderne Titel fehlt
- Reisende, die ihre Bibliothek nutzen wollen, ohne ein Gaming‑Rig mitzuschleppen
Internet‑Anforderungen
Cloud‑Gaming ist extrem bandbreitenhungrig. GeForce Now verbraucht 4 GB bis 16 GB pro Stunde, abhängig von Auflösung und Bildrate. Um Drosselungen oder Datenlimits zu vermeiden, benötigen Sie:
- Eine hochgeschwindige, latenzarme Verbindung (Glasfaser ist ideal)
- Einen unbegrenzten Datentarif – sonst sind die monatlichen Kontingente schnell aufgebraucht
- Eine stabile kabelgebundene Ethernet‑Verbindung oder ein robustes WLAN‑Netzwerk für das beste Erlebnis
Fehlen diese Bedingungen, kann der Dienst „müllig“ wirken, wie der Host bemerkte, mit häufigen Qualitätseinbrüchen und erhöhtem Input‑Lag.
Leistung und Spielerlebnis
Bei einer soliden Internetanbindung liefert GeForce Now überraschend niedrige Latenz und hohe visuelle Treue. Aktuelle Hardware‑Updates (RTX 4080 und die aufkommenden RTX 5080 GPUs) ermöglichen:
- Bis zu 4K Auflösung bei 60 fps für die meisten Titel und 240 fps für ausgewählte Spiele, die das unterstützen
- Reaktionsschnelle Steuerung, die zwar nicht identisch mit lokalem Spielen ist, aber für ein breites Genre‑Spektrum akzeptabel bleibt
- Schnelle Ladezeiten – die virtuelle Umgebung startet Steam oder andere Launcher innerhalb von Sekunden
Auffällige Beobachtungen
- Präzisions‑Spiele wie Nioh und Batman: Arkham Knight fühlten sich fast unverwechselbar vom lokalen Spiel an.
- Schnelllebige Shooter zeigten ein leichtes, aber spürbares Input‑Lag, vergleichbar mit älteren Konsolenhardware.
- Side‑Scroller und Platformer liefen gut, oft mit vernachlässigbarer Latenz.
- Gelegentliches Stottern trat bei Titeln auf, die auf der Unreal Engine basieren, ließ sich jedoch meist durch Anpassungen der In‑Game‑Einstellungen mindern.
Abonnement‑Stufen und Preise
GeForce Now bietet drei Pläne:
- Free‑Tier – werbefinanziert, auf die schwächsten Server beschränkt und mit langen Warteschlangen verbunden. Die Spielqualität ist meist schlecht (unter 20 fps bei vielen Titeln).
- Performance‑Tier – 10 $/Monat oder 100 $/Jahr. Gewährt Zugriff auf Mittelklasse‑GPUs, jedoch weiterhin geringere Streaming‑Qualität und gelegentliche Sitzungsbeschränkungen.
- Ultimate‑Tier – 20 $/Monat oder 200 $/Jahr. Bietet Prioritätszugang zu den neuesten RTX 4080/5080‑Hardware, bis zu 8 Stunden Streaming pro Tag und 100 Stunden Gesamtnutzungszeit pro Monat.
Was Sie im Ultimate‑Tier erhalten
- Zugriff auf einen Katalog von über 4.000 Spielen (Sie müssen die Titel besitzen, außer bei Free‑to‑Play‑Spielen).
- 4K/60 fps Streaming bei unterstützten Titeln, mit der Option auf 240 fps, wo anwendbar.
- Prioritäre Serverzuweisung, wobei die GPU‑Zuteilung (z. B. RTX 5080) weiterhin nach dem Prinzip „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ erfolgt.
Einschränkungen des Spielbibliotheks
Im Gegensatz zu einem traditionellen Storefront hängt GeForce Nows Katalog von Publisher‑Freigaben ab. Gibt ein Publisher einen Titel nicht frei, fehlt er im Service – selbst wenn Sie ihn bereits besitzen. Nennenswerte Lücken umfassen:
- Grand Theft Auto‑Reihe
- Red Dead Redemption
- FromSoftware‑Titel (z. B. Elden Ring)
- PlayStation‑Exklusivtitel
- Viele Konami‑ und ältere EA‑Spiele
Microsoft‑Game‑Pass‑Titel werden teilweise unterstützt, doch insgesamt ist die Bibliothek unvollständig, was für Nutzer, die universellen Zugriff erwarten, frustrierend sein kann.
Praktische Beschränkungen und Schmerzpunkte
- Sitzungsbeschränkungen – Selbst im Ultimate‑Tier sind Sie auf 8 Stunden pro Tag und 100 Stunden pro Monat begrenzt. Überschreiten Sie diese Limits, müssen Sie zusätzliche Blöcke kaufen (3 $ für 15 Stunden).
- Login‑/Launch‑Reibung – Spiele erfordern häufig, dass Sie den Titel zweimal auswählen (einmal in GeForce Now, dann erneut im Launcher) und können während einer Sitzung nach Updates fragen.
- Kompatibilitätsprobleme – Bestimmte Spiele, wie Call of Duty oder The Finals, authentifizieren nicht mit ihren jeweiligen Launchern, was zu Abstürzen oder endlosen Ladebildschirmen führt.
- Variable GPU‑Zuteilung – Auch mit einem Ultimate‑Abonnement kann man während Stoßzeiten auf einer älteren GPU landen, was die Bildqualität beeinträchtigt.
- Benutzeroberflächen‑Eigenheiten – Die App öffnet nach dem Beenden eines Spiels manchmal eine generische Startseite statt Ihrer Bibliothek, was unnötige Navigationsschritte erzeugt.
Sollten Sie abonnieren?
GeForce Now glänzt für ein spezifisches Publikum:
- Nutzer mit schnellem, unbegrenztem Internet, die keinen High‑End‑PC besitzen.
- Gamer, die hauptsächlich Titel spielen, die gut auf Cloud‑Hardware laufen und keine ultra‑präzise Eingabe benötigen.
- Personen, die bereits eine große Bibliothek auf unterstützten Stores besitzen und eine mobile Möglichkeit suchen, diese Spiele zu nutzen.
Falls Sie in diese Kategorien fallen, bietet das Ultimate‑Tier ein überzeugendes Erlebnis für 20 $ pro Monat. Allerdings bedeuten der eingeschränkte Spielkatalog, Sitzungs‑Limits und gelegentliche Kompatibilitätsprobleme, dass der Service kein universeller Ersatz für ein lokales Gaming‑Rig ist.
Fazit
Nvidias GeForce Now hat seit den holprigen Anfängen einen langen Weg zurückgelegt. Mit moderner RTX 4000‑Series‑Hardware und verbesserter Streaming‑Stabilität liefert es jetzt spielbare, visuell beeindruckende Gaming‑Sessions für Nutzer mit der richtigen Internet‑Anbindung. Die Technologie ist beeindruckend, doch Preis, Zeitlimits und unvollständige Bibliothek halten den Dienst in einer engen Nische.
Für Gamer, die eine flexible, hochwertige Streaming‑Lösung benötigen und die Eigenheiten tolerieren können, lohnt sich GeForce Now – besonders das Ultimate‑Abonnement. Für alle anderen könnten die Hardware‑Voraussetzungen und Katalog‑Lücken traditionelles PC‑ oder Konsolenspiel zu einer besseren Investition machen.
Veröffentlicht von Game Ranks