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10 umstrittene Spiele, die sich lohnen, selbst wenn sie riskant erscheinen.


10 umstrittene Spiele, die sich lohnen, selbst wenn sie riskant erscheinen.

Einführung

Schon mal ein Spiel gekauft, ein paar Minuten gespielt und sich gefragt, ob man gerade Geld verschwendet hat? Einige Titel rufen genau diese Reaktion hervor – sie spalten Kritiker, teilen Communities und lassen einen unsicher zurück, ob der Kauf ein Fehlgriff war. Das Risiko ist zwar real, doch jedes dieser Spiele bietet ein einzigartiges Erlebnis, das Geduld und einen offenen Geist belohnt. Im Folgenden findet ihr eine kuratierte Liste von zehn Titeln, die beim Kauf wie ein Glücksspiel wirken können, aber von vielen Spielern letztlich als lohnenswert empfunden werden.


1. Baby Steps

Baby Steps löste bei seiner Veröffentlichung heftige Debatten aus. Kritiker lobten seine künstlerische Vision, während andere es als pretentiös abtaten. Das Spiel setzt bewusst eine low‑effort‑Ästhetik ein, die ein hohes handwerkliches Niveau verbirgt. Seine antagonistischen Design‑Entscheidungen – häufiges Trollen des Spielers und gezielte Frustration – machen es zu einem Lieb‑oder‑Hass‑Erlebnis.

Warum es riskant ist

  • Das Gameplay kann bewusst antagonistisch wirken.
  • Erfordert, dass Spieler abstrakte narrative Hinweise interpretieren.

Warum es lohnenswert ist

  • Eine mutige, originelle Vision, die das Medium voranbringt.
  • Spieler, die seine Eigenheiten annehmen, finden oft ein überraschend befriedigendes Erlebnis.

2. Blueprints

Mit einer Metacritic‑Bewertung von 92 angepriesen, ist Blueprints ein Puzzle‑Roguelike, das die Meinungen spaltet. Das Kern‑Puzzlesystem ist ausgezeichnet, doch die Roguelike‑Schicht fügt Zufallselemente hinzu, die entweder die Aufregung steigern oder mühsame Durchläufe erzeugen können.

Vorteile

  • Innovative Puzzle‑Mechaniken.
  • Hohe Wiederspielbarkeit dank prozeduraler Elemente.

Nachteile

  • Zufälligkeit kann den Fortschritt über lange Zeiträume blockieren.
  • Spieler, die beständige, deterministische Rätsel suchen, könnten frustriert werden.

3. Silk Song

Silk Song besticht durch atemberaubende Kunst, einen eindringlichen Soundtrack und präzise Steuerung, doch seine Schwierigkeitsanstiege sind im Vergleich zu seinem spirituellen Vorgänger Hollow Knight dramatisch. Was einst optionaler “Super‑Boss” war, wird zur zwingenden Fortschrittsbarriere, die präzises Können und Geduld verlangt.

Highlights

  • Beeindruckendes visuelles und akustisches Design.
  • Tiefgründiger, lohnender Kampf für Spieler, die Herausforderungen lieben.

Abstriche

  • Steile Lernkurve, die Gelegenheits­spieler abschrecken kann.
  • Einige empfinden die Schwierigkeit als unnachgiebig statt fair.

4. Penny’s Big Breakaway

Nach dem Erfolg von Sonic Mania erwarteten viele eine direkte Fortsetzung, doch die Entwickler lieferten Penny’s Big Breakaway, ein Momentum‑basiertes Platformer, das sowohl vertraut als auch eigenständig wirkt. Das Spiel legt den Fokus auf das Aneinanderreihen von Bewegungen statt auf hyper‑präzise Eingaben, was anfangs verwirrend sein kann.

Stärken

  • Frischer Ansatz klassischer Platform‑Mechaniken.
  • Belohnende Beherrschung von Schwung und Bewegung.

Schwächen

  • Frühe Lernkurve könnte Neulinge abschrecken.
  • Die Steuerung fühlt sich im Vergleich zu traditionellen Platformern unkonventionell an.

5. Angerfoot

Wenn du das rasante Tempo von Hotline Miami mit dem chaotischen Humor von High on Life magst, liefert Angerfoot ein First‑Person‑Erlebnis, das ultra‑schwer ist. Die Levels sind lang, Checkpoints rar und die Schwierigkeit unerbittlich.

Was funktioniert

  • Kreatives Level‑Design, das die Spieler stets auf Trab hält.
  • Befriedigender Flow, sobald man seinen Rhythmus gefunden hat.

Was hinderlich ist

  • Extrem harte Schwierigkeit kann zu frühem Burnout führen.
  • Lange Abschnitte können für Spieler, die ein schnelleres Erlebnis suchen, überwältigend wirken.

6. Spec Ops: The Line

Obwohl aus digitalen Stores entfernt, bleibt Spec Ops: The Line ein Kultklassiker wegen seiner subversiven Erzählung. Das Gameplay selbst ist ein recht gewöhnlicher Third‑Person‑Shooter, doch die Geschichte betritt dunkles, moralisch ambivalentes Terrain, das im Genre selten zu finden ist.

Wichtige Punkte

  • Atmosphärisches Storytelling, das konventionelle Militär‑Shooter‑Klischees hinterfragt.
  • Gedankengänge zu Krieg und dessen psychologischen Auswirkungen.

Überlegungen

  • Der Kern‑Kampf kann altmodisch und repetitiv wirken.
  • Die Zugänglichkeit ist wegen des Delistings eingeschränkt.

7. Vampire (von den Machern von Life is Strange)

Vampire verbindet Action‑RPG‑Elemente mit einem moralisch komplexen System, bei dem das Töten von NPCs deine Macht stärkt, zugleich aber eine Stadt‑weite Seuche verbreitet. Das Spiel bietet bedeutungsvolle Entscheidungen, doch Kampf und Weltdesign wirken eingeschränkt.

Vorteile

  • Tiefe moralische Mechaniken, die die Spielwelt beeinflussen.
  • Starke narrative Stimme, die an die vorherigen Arbeiten des Studios erinnert.

Nachteile

  • Der Kampf fehlt an Politur und wirkt uninspiriert.
  • Begrenzte visuelle Vielfalt und eine beengte Karte.

8. Py (Supergiant Games)

Unter den gefeierten Titeln von Supergiant sticht Py als das polarisierendste hervor. Es mischt ein Fantasy‑Sport‑Konzept mit einem „League meets Dota“-‑Arena‑Modus, den sie Rights nennen. Der Erfolg in diesen Matches beeinflusst die übergeordnete Geschichte.

Warum manche es lieben

  • Frisches, experimentelles Gameplay, das strategische Meisterschaft belohnt.
  • Reichhaltiger World‑Building und fesselnde Charaktere.

Warum es Spieler abstößt

  • Die Rights können ohne Save‑States gnadenlos sein.
  • Spieler, die nicht an der sportähnlichen Kernschleife interessiert sind, verlieren schnell das Interesse.

9. Banjo‑Kazooie: Nuts & Bolts

Oft erinnert man sich an den Aufschrei über die Abkehr vom klassischen Platforming, doch Nuts & Bolts glänzt tatsächlich als innovatives Fahrzeug‑Bau‑Sandbox. Der Titel ermutigt zum Experimentieren mit physikbasierten Herausforderungen und ging damit Vorreitermechaniken voraus, die später in Open‑World‑Spielen zu sehen waren.

Stärken

  • Tiefgehendes, kreatives Bausystem, das Einfallsreichtum belohnt.
  • Früher Zugang zu einer Spielweise, die später durch Titel wie The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom populär wurde.

Schwächen

  • Der Name täuscht Fans, die einen traditionellen Banjo‑Kazooie‑Platformer erwarten.
  • Physik‑Puzzles können frustrierend trial‑and‑error‑lastig sein.

10. Shin Megami Tensei III: Nocturne HD Remaster

Als einer der schwersten JRPGs seiner Ära gilt das HD‑Remaster von Nocturne mit einer düsteren, post‑apokalyptischen Kulisse, die stark vom leichteren Ton der Persona-Reihe abweicht. Die Beherrschung des komplexen Kampfsystems ist unerlässlich; Platz für reines Button‑Mashing gibt es kaum.

Highlights

  • Brutal herausfordernder, aber tief befriedigender Kampf.
  • Dunkle Erzählung, die im Genre heraussticht.

Herausforderungen

  • Steile Schwierigkeitskurve kann Neulinge entmutigen.
  • Erfordert umfangreiches Training, um fortgeschrittene Mechaniken zu verstehen.

Fazit

Riskante Käufe entstehen oft aus Unsicherheit – ob die Schwierigkeit, unkonventionelles Design oder polarisierende Rezeption eines Spiels mit dem eigenen Geschmack harmoniert. Die zehn oben genannten Titel zeigen, wie Innovation und Ehrgeiz Liebe‑oder‑Hass‑Reaktionen hervorrufen können. Geht man mit offenem Geist und der Bereitschaft, Zeit zu investieren, kann man Erlebnisse entdecken, die nicht nur unvergesslich sind, sondern das Medium voranbringen. Selbst wenn ein Spiel letztlich nicht dein Fall ist, bereichert das Auseinandersetzen mit solch mutigen Kreationen die gesamte Gaming‑Landschaft.

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