SteamOS treibt den GPD Win 5 an und liefert unvergleichliche Handheld‑Leistung.
SteamOS treibt den GPD Win 5 an und liefert unvergleichliche Handheld‑Leistung.
Einführung
Der Handheld‑Gaming‑Markt hat endlich einen wahren Kraftprotz erhalten: den GPD Win 5, der den offiziellen SteamOS 3.8‑Hauptzweig ausführt. Mit einem AMD Ryzen AI Max 385 APU, einer 32 GB‑LPDDR5‑Speicherkonfiguration und einem voll ausgestatteten, Linux‑basierten SteamOS bringt das Gerät die Handheld‑Leistung auf ein Niveau, das bisher nur Desktop‑Rechnern vorbehalten war. Dieser Artikel beleuchtet den Installationsvorgang, Performance‑Optimierungen, reale Gaming‑Benchmarks und Erwartungen an die Akkulaufzeit.
Geräteübersicht
Kernspezifikationen
- Prozessor: AMD Ryzen AI Max 385 (8 Kerne, 16 Threads) – eine etwas kerngeringere Variante des 395, aber immer noch mit einer leistungsstarken iGPU ausgestattet.
- Integrierte GPU: Radeon 8050S (30 Compute Units)
- Arbeitsspeicher: 32 GB LPDDR5 (davon 16 GB als iGPU‑Speicher)
- Display: 6‑Zoll‑1080p‑Panel mit variabler Bildwiederholrate
- Akku: 80 Wh (8000 mAh) Lithium‑Polymer
- Kühlung: Zwei PC‑Qualitäts‑Blower‑Lüfter
Diese Specs machen den Win 5 zum derzeit leistungsfähigsten Handheld, insbesondere in Kombination mit einem Linux‑basierten OS, das die APU vollständig ausnutzen kann.
Installation des offiziellen SteamOS
Der Hauptzweig von SteamOS 3.8 enthält nun eine überarbeitete Boot‑Kette, die das historische Boot‑Hang‑Problem bei Ryzen‑basierten Handhelds behebt. Der Installationsablauf ist unkompliziert:
- Das offizielle SteamOS‑Image auf einen USB‑Stick flashen.
- Den GPD Win 5 starten und den Bildschirmanweisungen folgen.
- Das System bootet direkt in die Steam‑Deck‑ähnliche Oberfläche (Codename Hollow).
Nach der Installation wird der integrierte Controller automatisch erkannt; es ist nur eine einzige Tasten‑Remap nötig (der Xbox‑Button zum Steam‑Menü). WLAN und Bluetooth funktionieren sofort, sodass Peripheriegeräte ohne Weiteres gekoppelt werden können.
Leistungsverwaltung
SteamOS bietet keinen nativen TDP‑Slider für Nicht‑Deck‑Geräte, aber Drittanbieter‑Tools wie decky-loader mitsimple‑decky‑tdp**‑Plugin stellen die volle Leistungssteuerung wieder her. Der verfügbare Bereich ist beeindruckend:
- Minimum: 4 W (Ultra‑Low‑Power‑Modus)
- Typischer Handheld‑Bereich: 20 W – 45 W (ausgewogenes Verhältnis von Performance und Thermik)
- Maximum: 120 W (theoretisch, wobei die Kühlung des Win 5 bei etwa 80 W an ihre Grenzen stößt)
Weitere Einstellungen umfassen:
- Deaktivieren von CPU‑Boost oder SMT für thermischen Spielraum
- Aktivieren von HDR an externen Displays
- Tearing‑Control und Half‑Rate‑Shading‑Optionen
Diese Kontrollen spiegeln die Flexibilität des Steam Deck wider und geben den Nutzern die Freiheit, die Leistung je nach Spiel und Nutzungsszenario nach oben oder unten zu schrauben.
Gaming‑Benchmarks
Alle Tests wurden in der nativen 1080p‑Auflösung des Geräts durchgeführt, sofern nicht anders angegeben. Die folgenden Spiele repräsentieren eine Mischung aus AAA‑Titeln und Indie‑Workloads.
Spider‑Man 2
- TDP: 25 W
- Grafik: 1080p, Medium, FSR Balance
- Ergebnis: ca. 71 FPS im Durchschnitt, keine Frame‑Generation nötig dank der 30 CU Radeon 8050S.
Cyberpunk 2077
- TDP: 25 W (Steam‑Deck‑Voreinstellung) – ca. 74 FPS im Durchschnitt
- TDP: 45 W (Ultra‑Voreinstellung, FSR Quality) – ca. 71 FPS im Durchschnitt
- Die APU bewältigt Ultra‑Einstellungen bei 45 W problemlos und zeigt, dass Handhelds jetzt anspruchsvolle Titel in vollem 1080p ohne Bildratenverlust laufen können.
Elden Ring
- TDP: 28 W – stabile 60 FPS, gelegentliche leichte Einbrüche.
- Das variable Refresh‑Rate‑Display kaschiert diese Einbrüche und liefert ein flüssiges Erlebnis.
The Witcher 3
- TDP: 28 W – 1080p High, kein FSR, keine dynamische Auflösung.
- Ergebnis: > 70 FPS im Durchschnitt, weit über dem 800p‑Dynamik‑Resolution‑Ansatz des Steam Deck.
Doom Eternal (Dark Ages)
- TDP: 40 W – 1080p High, FSR Quality.
- Ergebnis: ca. 62 FPS im Durchschnitt, komfortabel über 60 FPS.
Borderlands 4
- TDP: 45 W – 1080p Medium, FSR Balance.
- Ergebnis: leicht unter 60 FPS; Windows‑Treiber liefern ca. 13 FPS mehr, was die begrenzte Optimierung des Spiels unter Linux verdeutlicht.
Indie/2D‑Titel (z. B. Celeste)
- TDP: 6 W – fest auf 60 FPS begrenzt.
- Stromverbrauch: ca. 10,5 W gesamt, was etwa 8 Stunden gemischte Nutzungsdauer ergibt.
Diese Benchmarks zeigen, dass der GPD Win 5 moderne AAA‑Spiele bei 1080p mit flüssigen Bildraten ausführen kann, insbesondere wenn ein moderates Leistungsbudget (20‑45 W) verwendet wird.
Erwartungen an die Akkulaufzeit
Der Stromverbrauch skaliert direkt mit der TDP:
- Low‑Power‑Indie‑Gaming (6 W TDP): ca. 8 Stunden Laufzeit.
- AAA‑Gaming bei 25 W TDP: ca. 2 Stunden (Durchschnittsverbrauch ~34 W).
- Maximale Performance (45 W TDP): ca. 1 Stunde (Durchschnittsverbrauch ~63 W).
Das Dual‑Fan‑Kühlsystem trägt einen kleinen, aber spürbaren Teil zum Verbrauch bei, besonders bei höheren Leistungsstufen. Zukünftige Firmware‑Optimierungen könnten einen Lüfter im Leerlauf bei niedrigen TDPs abschalten und so die Ausdauer verlängern.
Fazit
Der GPD Win 5 in Kombination mit dem offiziellen SteamOS 3.8 setzt einen neuen Maß für Handheld‑Gaming‑Performance. Dank der robusten iGPU des Ryzen AI Max 385, flexibler TDP‑Steuerung über Drittanbieter‑Plugins und einem gut optimierten Linux‑Stack liefert das Gerät Desktop‑Klassen‑Frameraten bei nativer 1080p‑Auflösung und gleichzeitig respektable Akkulaufzeiten für seine Klasse.
Für Enthusiasten, die das ultimative portable PC‑Erlebnis suchen, zeigt der Win 5, dass Handhelds nicht mehr auf Low‑End‑Grafik oder aggressive Downscaling‑Methoden beschränkt sind. Während SteamOS auf Nicht‑Deck‑Hardware weiter reift, können wir noch breitere Kompatibilität und tiefere Performance‑Feinabstimmungen im wachsenden Handheld‑Ökosystem erwarten.