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Der Dock‑Modus des GPD Win 5 liefert Desktop‑Leistung für 1440p‑Gaming.


Der Dock‑Modus des GPD Win 5 liefert Desktop‑Leistung für 1440p‑Gaming.

Einführung

Der GPD Win 5 sorgt für Aufsehen als Handheld‑Windows‑PC, der im Dock‑Modus als vollwertige Gaming‑Maschine fungieren kann. Im Dock‑Modus treibt das Gerät einen Ryzen AI Max 385 Prozessor bis an seine 65 W‑AC‑Leistungsgrenze, wodurch eine Performance freigesetzt wird, die mit Einstiegs‑Desktop‑GPUs konkurrieren kann. Dieser Artikel erklärt, wie sich der Win 5 bei höherer Wattzahl verhält, welche Benchmark‑Ergebnisse seine Fähigkeiten belegen und was das für Gamer bedeutet, die ein tragbares, aber leistungsstarkes System wollen.

Hardware‑Übersicht

  • CPU: AMD Ryzen AI Max 385 (8 Kerne, 16 Threads) – untere Variante der Max‑Reihe
  • iGPU: Radeon 8050S (integrierte Grafik)
  • Arbeitsspeicher: 32 GB DDR5, aufgeteilt in 16 GB System‑/16 GB VRAM (konfigurierbar über BIOS oder AMD‑Software)
  • Akku: 80 Wh (Handheld‑Modus)
  • Dock‑Leistung: Bis zu 65 W AC‑TDP, 45 W DC‑TDP im Batteriebetrieb
  • Kühlung: Zwei Turbo‑Lüfter, vier Kupfer‑Heat‑Pipes

Leistungsverwaltung im Dock‑Modus

Im Dock kann der Win 5 seine Standard‑45 W‑TDP überschreiten. GPD bietet mehrere voreingestellte Profile sowie einen benutzerdefinierten Bereich:

  • Custom 1 – 20 W
  • Custom 2 – 45 W (Standard)
  • Custom 3 – 60 W
  • AC‑Limit – bis zu 65 W (für AAA‑Gaming bei 1440p)
  • DC‑Limit – anpassbar für reinen Batteriebetrieb

Ein CPU‑Z‑Stresstest bestätigt, dass das Gerät die 65‑W‑Grenze hält und sowohl CPU‑ als auch GPU‑Taktraten für spürbare Leistungssteigerungen erhöht.

Benchmark‑Vergleich (45 W vs. 65 W)

Benchmark45 W‑Score65 W‑ScoreBemerkenswerter Gewinn
Geekbench 6 Single‑Core2.720~2.800Kleine Verbesserung
Geekbench 6 Multi‑Core12.834~14.500Deutlich dank zusätzlicher Watt über alle Kerne
OpenCL60.73480.000+~30 % Auftrieb
3DMark SteelSeries (GPU)1.553 (15,5 FPS)1.883 (18,8 FPS)~22 % Boost
3DMark Time Spy7.98510.200+~28 % Gesamterhöhung

Diese Ergebnisse zeigen, dass die Radeon 8050S von der höheren Leistungsgrenze profitiert, besonders bei rechenintensiven Workloads und GPU‑zentrierten Tests.

Real‑World‑Gaming‑Performance

Alle Tests wurden in 1440p mit AMD FidelityFX Super Resolution (FSR) durchgeführt, sofern angegeben. Frame‑Generation‑Technologien wurden nicht verwendet, außer ausdrücklich erwähnt.

  • Spider‑Man 2 – 1440p, FSR Balanced, kein Frame‑Gen → ~83 FPS (sehr anspruchsvoller iGPU‑Titel)
  • Forza Horizon 5 – 1440p Ultra, V‑Sync aus → ~116 FPS (Durchschnitt), 4K @ 72 FPS Ultra möglich
  • Doom: The Dark Ages – 1440p Medium, FSR aktiviert → >60 FPS (stabil, fühlt sich an wie ein RX 6600 non‑XT)
  • Marvel Rivals – 1440p High, FSR Quality → ≥60 FPS (konstant bei intensiven Kämpfen)
  • God of War Ragnarök – 1440p High, FSR Balanced → Mitte‑70er FPS (flüssig selbst in anspruchsvollen Szenen)
  • Cyberpunk 2077 – 1440p High, FSR Balanced → spielbar, höchste Einstellungen erfordern 1080p für Ultra‑Qualität

Bei Reduzierung der Auflösung auf 1080p erreichen die meisten Titel Ultra‑Einstellungen, ohne die Bildrate zu opfern, was die Flexibilität der integrierten GPU bei zusätzlicher Leistung demonstriert.

Kühlung und Thermik

Die Kühlösung des Win 5 – zwei Turbo‑Lüfter, vier massive Kupfer‑Heat‑Pipes – hält die Temperaturen deutlich innerhalb sicherer Grenzen:

  • Durchschnittstemperatur bei 65 W: 73 °C
  • Spitzentemperatur während Benchmarks: 81 °C
  • Thermal‑Throttling: Nie ausgelöst, selbst bei dauerhaftem 65‑W‑Load

Die Lautstärke steigt leicht gegenüber dem Handheld‑Modus, aber die Lüfterkurven sind so abgestimmt, dass Akustik und Kühl‑Effizienz ausgeglichen werden. Nutzer können bei Bedarf die BIOS‑Lüfterprofile für leiseren Betrieb weiter anpassen.

Praktische Anwendungsfälle

  • Portables Gaming: Verwende das 45‑W‑Profil für lange Akkulaufzeit unterwegs.
  • Desktop‑Ersatz: Docke das Gerät, wechsle zum 65‑W‑AC‑Profil und genieße AAA‑Titel in 1440p ohne externe GPU.
  • Content‑Creation: Die konfigurierbare 16‑GB‑VRAM‑Zuweisung unterstützt GPU‑beschleunigte Workloads wie Videorendering oder KI‑Inference.
  • Experimente mit zukünftigen OS: Die Hardware kann alternative Betriebssysteme wie SteamOS ausführen, wobei Treiberunterstützung ggf. zusätzlichen Aufwand erfordert.

Fazit

Der GPD Win 5 beweist, dass ein Handheld‑PC im Dock‑Modus zu einem echten Desktop‑Gaming‑System werden kann, wenn er ausreichend mit Strom versorgt wird. Durch Anheben der TDP auf 65 W liefern der Ryzen AI Max 385 und die Radeon 8050S flüssige 1440p‑Performance in einer Reihe anspruchsvoller Titel, und das alles bei kühlen und thermisch stabilen Bedingungen. Ob du ein kompaktes Gerät für unterwegs oder eine platzsparende Desktop‑Alternative brauchst – der Dock‑Modus des Win 5 bietet eine überzeugende Kombination aus Portabilität und Leistung.

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