AMD gibt Legacy‑Ryzen‑Prozessoren neue, Discord‑Malware‑Bedrohung, Microsoft‑Copilot‑Klage, Tesla‑Mad‑Max‑Sonde und Durchbruch bei Pilz‑Speicherchips

Einführung

Die Technologietitel dieser Woche lesen sich wie eine Achterbahnfahrt aus Rebranding, Sicherheitsbedenken, Rechtsstreitigkeiten und überraschenden wissenschaftlichen Fortschritten. AMD hat ein neues Namensschema für ältere Prozessoren, Discord‑Nutzer werden von einer neuen Malware‑Variante ins Visier genommen, Microsoft sieht sich einer Klage nach australischem Verbraucherrecht wegen der Copilot‑Preisgestaltung gegenüber, die NHTSA eröffnet eine Untersuchung des Hochgeschwindigkeits‑„Mad‑Max“-Modus von Tesla, und Forscher zeigen, dass Pilzgewebe als biologisch abbaubarer Speicherchip fungieren kann. Im Folgenden ein kurzer Überblick über diese Geschichten und ihre Bedeutung für Verbraucher und die Branche.

AMDs Ryzen‑Rebranding

AMD hat eine Umstrukturierung seiner Laptop‑Prozessoren‑Palette angekündigt:

• Zen 2‑Chips (Mendocino) werden jetzt als Ryzen‑10‑Serie vermarktet.
• Zen 3+‑Chips (Rembrandt) wurden in die Ryzen‑100‑Serie umbenannt.

Die Hardware bleibt unverändert – gleiche Kernanzahl, Taktraten und Leistungskennzahlen – doch die neuen Bezeichnungen sollen die Produkt‑Hierarchie für Käufer vereinfachen. Während der Schritt langfristig Verwirrung reduzieren könnte, besteht das Risiko, Kunden zu täuschen, die annehmen, sie erhielten eine brandneue Architektur statt eines umbenannten Modells. Intel hat kürzlich eine ähnliche Strategie verfolgt und den Core i5‑10400 in Core i5‑110 umbenannt.

Discord‑Daten-Ernte‑Kampagne

Das Sicherheitsunternehmen NetScope hat eine weit verbreitete Kampagne aufgedeckt, die einen Fork des Open‑Source‑Red‑Team‑Tools Red Tiger nutzt. Angreifer tarnen die Malware als Spielmods, Cheat‑Tools oder andere scheinbar harmlose Downloads in Gaming‑Communities.

Wesentliche Fähigkeiten der Malware umfassen:

• Extraktion von Browser‑Anmeldedaten, Discord‑Tokens und Informationen zu Kryptowährungs‑Wallets.
• Übermittlung gestohlener Daten an entfernte Server über Webhooks.
• Verwendung von Discord‑spezifischen Hooks, die eine vollständige Kontoübernahme ermöglichen.

Opfer berichteten über den Verlust von Nitro‑Abonnements und kompromittierte Konten. Clearfish‑Forscher verknüpften viele Infektionen mit Phishing‑Links, die über Discord‑Server verbreitet wurden, und unterstreichen damit die Gefahr scheinbar kostenloser In‑Game‑Boosts.

Microsoft‑Copilot‑Abrechnungs‑Klagesache in Australien

Die Australian Competition and Consumer Commission (ACCC) hat eine Klage gegen Microsoft eingereicht und behauptet, das Unternehmen etwa 2,7 Millionen Kunden über die Kosten seiner KI‑unterstützten Copilot‑Funktion getäuscht zu haben. Laut ACCC:

• Copilot wurde stillschweigend in Microsoft 365‑Abonnements integriert und als unvermeidliches Upgrade präsentiert.
• Eine günstigere, nicht‑KI‑Version des Dienstes existierte, war jedoch tief im Kündigungsprozess versteckt und für die meisten Nutzer praktisch nicht zugänglich.

Mögliche Strafen könnten 33 Millionen US‑Dollar erreichen. Der Fall verdeutlicht die zunehmende Prüfung, wie Softwareanbieter KI‑bezogene Preisgestaltung offenlegen, und die Bedeutung transparenter Abrechnungspraktiken.

Teslas „Mad‑Max“-Fahrmodus unter Untersuchung

Der neu veröffentlichte automatisierte Fahrmodus Mad Max von Tesla hat die Aufmerksamkeit der US‑National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) auf sich gezogen. Frühe Berichte von Besitzern deuten darauf hin, dass der Modus:

• höhere Höchstgeschwindigkeiten ermöglicht.
• aggressivere Spurwechsel ausführt.

Die NHTSA hat eine formelle Untersuchung eingeleitet und Fahrer daran erinnert, dass sie weiterhin die volle Verantwortung für die Fahrzeugführung tragen, selbst wenn fortgeschrittene Fahrerassistenzfunktionen aktiv sind. Der Name – der an die dystopische, rasante Figur aus Mad Max erinnert – hat bei Regulierungsbehörden und Sicherheitsbefürwortern Stirnrunzeln ausgelöst.

Microsofts OpenAI‑Investitionsverluste

Die Finanzberichte von Microsoft für das erste Quartal zeigen 4,7 Milliarden US‑Dollar an Verlusten, die mit seiner Beteiligung an OpenAI verbunden sind und unter einer vagen Kostenposition „Sonstiges“ ausgewiesen werden. Das Unternehmen hat nicht offengelegt:

• die genaue Höhe seiner Investition in OpenAI.
• die finanzielle Performance von OpenAI selbst.
• ob die Position „Sonstiges“ eine Transaktion mit verbundenen Unternehmen darstellt.

Analysten warnen, dass der Mangel an Transparenz die Bewertung von Microsofts KI‑Strategie und Gesamtrentabilität durch Investoren erschweren könnte, sobald der vollständige Geschäftsbericht veröffentlicht wird.

Pilz‑Speicherchips: Eine nachhaltige Computer‑Perspektive

Forscher der Ohio State University haben gezeigt, dass gentechnisch modifiziertes Pilzgewebe – insbesondere von Shiitake‑ und Champignon‑Pilzen – als lebende Speicherchips fungieren kann. Diese pilzbasierten Komponenten:

• speichern und schalten elektrische Signale und fungieren als rudimentäre Form von RAM.
• benötigen keine seltenen Metalle und bieten eine umweltfreundlichere Alternative zu Silizium.
• sind biologisch abbaubar und reduzieren Elektroschrott.

Obwohl die Technologie noch weit von einer kommerziellen Markteinführung entfernt ist, könnte sie energiearme oder spezialisierte Computergeräte ermöglichen, die sowohl umweltfreundlich als auch kosteneffektiv sind.

Fazit

Die Technologie‑Nachrichten dieser Woche unterstreichen eine Mischung aus strategischem Branding, Cyber‑Sicherheitsherausforderungen, regulatorischer Prüfung und innovativer Forschung. AMDs Umbenennung könnte die Produktlinien vereinfachen, erfordert jedoch klare Kommunikation, um Verbraucher­verwirrung zu vermeiden. Die Discord‑Malware‑Kampagne erinnert Nutzer daran, die Quelle jedes spielbezogenen Downloads zu prüfen. Microsofts rechtliche Verwicklungen bezüglich der Copilot‑Preisgestaltung und undurchsichtiger OpenAI‑Offenlegungen verdeutlichen die wachsende Bedeutung von Transparenz im KI‑Zeitalter. Teslas aggressiver Fahrmodus steht unter sicherheitstechnischer Aufsicht, und die bahnbrechende Arbeit an pilz‑basierten Speicherchips eröffnet einen vielversprechenden Weg zu nachhaltiger Hardware.

Auf dem Laufenden zu bleiben über diese Entwicklungen hilft Fachleuten, Enthusiasten und Alltagsnutzern, sich in einer immer komplexeren Technologielandschaft zurechtzufinden.