Google Stitch 3.0‑Upgrade bringt Gemini 2.5 Pro KI, Varianten‑Generierung und Kollaborationstools.
Google Stitch 3.0‑Upgrade bringt Gemini 2.5 Pro KI, Varianten‑Generierung und Kollaborationstools.
Einführung
Die KI‑first Designplattform Stitch von Google hat ein umfangreiches Update veröffentlicht – Stitch 3.0. Die neue Version führt das Tool von einem vielversprechenden Prototypen zu einer produktionsreifen Umgebung für schnelles UI‑Prototyping. Durch die Integration des Gemini 2.5 Pro‑Modells, die Erweiterung der Generierungsfunktionen und die Verbesserung der Kollaborationsfeatures bietet Stitch Designern jetzt einen zuverlässigeren, effizienteren und kohärenteren Workflow.
Überblick über Stitch 3.0
Stitch entstand als unabhängiger Design‑Assistent (zunächst Galileo genannt), bevor es von Google übernommen wurde. Es ermöglicht Nutzern, UI‑Screens aus Texteingaben zu erzeugen, vorhandene Figma‑Dateien zu importieren, mit KI zu iterieren und Assets als Bilder oder Code (HTML/Tailwind) zu exportieren. Obwohl es nie ein vollständiger Ersatz für etablierte Design‑Tools war, bringen die neuesten Verbesserungen es diesem Ziel deutlich näher.
KI‑Modell‑Upgrade – Gemini 2.5 Pro
Das Herzstück des Design‑Agents von Stitch wurde auf Gemini 2.5 Pro aktualisiert. Dieses Modell liefert:
- Verfeinerte Layouts – Abstand, Ausrichtung und Hierarchie wirken bewusst statt wie Platzhalter.
- Verbesserte Typografie – Schriftwahl passt zur visuellen Sprache des Designs.
- Bessere Bild‑Schrift‑Kombinationen – was zu realistischeren Mock‑ups führt.
Benutzertests zeigten eine klare Präferenz für die neuen Ergebnisse und bestätigen, dass die KI nun Designs mit echter Designintention erzeugt.
UI‑ und Interaktionsverfeinerung
Neben dem KI‑Kern führt Stitch 3.0 mehrere Verbesserungen der Benutzerfreundlichkeit ein:
- Glattere Tooltips und ein aufgeräumteres Gesamtlayout.
- Weniger visuelle Störungen beim Wechsel zwischen Screens.
- Erweiterte Grenzen des experimentellen Modus, die mehr hochwertige Generierungen pro Monat ermöglichen.
- Übersetzungsunterstützung für über 30 Sprachregionen, nützlich für mehrsprachige Produktexploration.
Kernneue Funktionen
Variationsgenerierung
Der Variance‑Button ermöglicht Designern, auf einen beliebigen Screen zu klicken und sofort mehrere alternative Layouts, Abstandoptionen oder stilistische Richtungen zu erhalten, ohne erneut zu prompten. Zukünftige Updates versprechen benutzerdefinierte Prompts für bestimmte Variantenstile (z. B. minimal vs. fett).
Canvas‑Flow‑Generierung
Designer können Stitch jetzt auffordern, einen kompletten Nutzer‑Flow – etwa eine Anmelde‑Onboarding‑Sequenz – mit einem einzigen Befehl zu erzeugen. Das Tool erstellt ein Set miteinander verbundener Screens und liefert realistische Bild‑Assets, wodurch die Zeit für die Abbildung von Produktreisen stark verkürzt wird.
Organizer
Wenn die Leinwände unübersichtlich werden, räumt der Organizer alle Screens mit einem Klick in ein ordentliches Raster, stellt Ordnung her und spart wertvolle Layout‑Zeit.
Mehrfachauswahl und Batch‑Prompts
Durch Halten von Shift kann man mehrere Screens auswählen. Ein einzelner Prompt kann dann auf die gesamte Auswahl angewendet werden, um konsistente Änderungen (z. B. alle primären Buttons abrunden oder den Kontrast anpassen) ohne wiederholte manuelle Bearbeitung vorzunehmen.
Teilen und Zusammenarbeit
Stitch bietet jetzt schreibgeschützte, teilbare Links, die es Stakeholdern ermöglichen, Projekte ohne Anmeldung anzusehen. Diese Funktion legt die Basis für zukünftige kollaborative Forks und geteilte Vorlagen und vereinfacht Kunden‑Reviews sowie QA‑Prozesse.
Follow‑Up‑Prompt‑Vorschläge
Nach der Generierung eines Screens schlägt Stitch kontextbezogene Follow‑Up‑Prompts vor (z. B. „Einstellungs‑Screen hinzufügen“ oder „Onboarding‑Checkliste erstellen“). Mit einem Klick akzeptiert man die Vorschläge, erweitert das Projekt und hält die kreative Dynamik aufrecht.
Export‑Optionen
Designs können exportiert werden als:
- Bilder zur visuellen Referenz.
- HTML/Tailwind‑CSS‑Code mit konsistenten Klassenstrukturen, die für die Front‑End‑Entwicklung bereitstehen.
Obwohl ein direkter React‑Export noch fehlt, bietet das Tailwind‑Ergebnis einen praktischen Übergabepunkt für Entwickler. Eine Vollbild‑Vorschau in der App und ein Schnell‑Download‑Button beschleunigen das Abrufen von Assets zusätzlich.
Praktische Demonstration
Mit dem experimentellen Gemini 2.5 Pro‑Modell forderte ein Designer Stitch auf, eine Film‑Tracker‑App mit Authentifizierung, einem Bewertungs‑Screen und einer Dark‑Theme‑Option zu erstellen. Stitch erzeugte einen mehrseitigen Flow mit realistischen Assets, verfeinerter Typografie und ausgewogenem Abstand.
Durch Anwendung eines Batch‑Prompts auf alle Screens – „Primäre Buttons pillenförmig machen, CTA‑Kontrast erhöhen und einen wärmeren Akzent nutzen“ – wurde der gesamte Flow in Sekunden aktualisiert, was die Stärke von Mehrfachauswahl kombiniert mit Batch‑Prompts demonstriert.
Fazit
Stitch 3.0 stellt einen entscheidenden Schritt hin zu einem produktionsreifen KI‑Design‑Assistenten dar. Die Integration von Gemini 2.5 Pro sowie Funktionen wie Variance, Canvas‑Flow‑Generierung, Organizer, Mehrfachauswahl‑Batch‑Prompts und teilbare Links verbessert die Iterationsgeschwindigkeit, Konsistenz und Zusammenarbeit erheblich.
Für Designer, die Stitch bereits ausprobiert und beiseitegelegt haben, bietet das neueste Update einen überzeugenden Grund, zurückzukehren. Die Plattform wirkt jetzt robust genug für schnelles Prototyping und frühes Produktdesign und positioniert sich als wertvolle Ergänzung zu traditionellen Design‑Tools wie Figma.