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Pokémon Legends Z‑A Rezension – Überarbeitung des Kampfsystems und stadtzentriertes Abenteuer


Pokémon Legends Z‑A Rezension – Überarbeitung des Kampfsystems und stadtzentriertes Abenteuer

Einführung

Drei Jahre nach dem Überraschungserfolg von Pokémon Legends: Arceus kehren Nintendo und Game Freak mit Pokémon Legends Z‑A zurück. Die Legends‑Subserie ist zum Labor des Studios geworden, um Mechaniken zu testen, die für die Haupttitel zu riskant erscheinen. Z‑A geht noch einen Schritt weiter, bietet ein mutiges neues Kampfsystem und beschränkt das Abenteuer auf eine einzige, von Paris inspirierte Metropole. Diese Rezension analysiert, was funktioniert, was zu kurz kommt und ob das Spiel einen Platz in deiner Sammlung verdient.

Ein neuer Ansatz für Pokémon‑Kämpfe

Echtzeit‑Kämpfe mit Abklingzeiten

Die auffälligste Veränderung ist der Wechsel von den klassischen rundenbasierten Kämpfen der Serie zu einem echtzeitbasierten Kampfsystem, das Abklingzeiten anstelle von KP verwendet. Jede Attacke ist jederzeit verfügbar, muss jedoch nach dem Einsatz wieder aufladen, wodurch die Spieler strategisch über das Timing nachdenken müssen, anstatt einfach ihre stärksten Attacken zu spammen.

  • Geschwindigkeit zählt – Schwächere, schnellere Attacken können einen Gegner besiegen, bevor eine stärkere Attacke verfügbar ist.
  • Positionierung ist entscheidend – Boden‑Attacken verfehlen fliegende Pokémon, wenn du außerhalb der Reichweite bist – ein visueller Hinweis darauf, dass das Spiel nun schlechte Platzierung bestraft.
  • Keine KP‑Angst – Da es keine Kraftpunkte gibt, kannst du das gesamte Attackenrepertoire ausprobieren, ohne dir Sorgen um deren Erschöpfung zu machen.

Dieses Hybrid aus rundenbasierter Tiefe und actionorientiertem Tempo wirkt wie eine „Zenoblade‑ifizierung“ von Pokémon und könnte zum Maßstab für zukünftige Spin‑offs werden. Während langjährige Fans rundenbasierter JRPGs das traditionelle Gefühl vermissen könnten, ist das System intuitiv genug, um Neulinge zu überzeugen, die klassische Kämpfe als träge empfinden.

Taktische Trainer‑Begegnungen

Trainerkämpfe wurden ebenfalls gestrafft. Die langen einleitenden Zwischensequenzen sind weg, und du kannst nun Gegner überfallen, indem du dich in der Umgebung versteckst, was dir zu Beginn eines Kampfes einen taktischen Vorteil verschafft. Das Ergebnis ist ein schnelleres, fesselnderes Duell, das das Gesamttempo dynamisch hält.

Lumiosa City – ein Pokémon‑inspiriertes Paris

Das gesamte Spiel spielt in Lumiosa City, einer Hommage des Pokémon‑Universums an Paris, die erstmals in Pokémon X & Y zu sehen war. Die Ästhetik der Stadt verbindet historische Architektur mit modernem Flair und schafft so eine charmante Kulisse für Erkundungen.

Begrenztes Weltdesign

  • Einzelstandort‑Fokus – Alle Aktivitäten finden innerhalb der Stadtgrenzen statt, was nach einigen Stunden beengt wirken kann.
  • Dichte Nebenquests – Die Stadt ist voll von Hindernisparcours, Mini‑Missionen und „Kampfzonen“, die nachts öffnen.
  • Fehlende Landschaft – Im Gegensatz zu Arceus gibt es keine umliegende Wildnis, die die städtische Monotonie aufbricht. Spieler durchqueren immer wieder dieselben Straßen, was zu einem Gefühl von Klaustrophobie führen kann.

Tag‑Nacht‑Zyklus und Kampfzonen

Die Nacht verwandelt Teile der Stadt in Kampfzonen, die als die spielinterne Version von Arenen fungieren. Diese Zonen beherbergen Wellen von Trainern und bieten das Hauptmittel, im Z‑A Royale‑Ranglistensystem aufzusteigen, das von Z‑Rang zu A‑Rang über 26 alphabetische Stufen führt. Obwohl das Konzept neu ist, kann die Wiederholung, immer wieder dieselben Trainer zu bekämpfen, mühsam werden.

Grafik und Performance auf Switch 2

Legends Z‑A ist das erste Pokémon‑Spiel, das mit der kommenden Switch 2‑Hardware im Hinterkopf entwickelt wurde. Obwohl es kein grafisches Highlight ist, läuft das Spiel flüssig mit stabiler Bildrate und bietet ein spürbares Upgrade gegenüber den Original‑Switch‑Titeln Scarlet und Violet.

  • Verbesserte Texturen und Beleuchtung verleihen der Stadt einen gemütlichen, „Low‑Fi PlayStation 2“‑Charme.
  • Konstante Performance vermeidet die Bildratenabfälle, die frühere Pokémon‑Veröffentlichungen auf der Switch plagten.
  • Keine revolutionären Grafiken – Das Spiel wirkt immer noch zuerst wie ein Pokémon‑Titel und erst danach wie ein Next‑Gen‑Showcase.

Audio‑Design und Sprachaufnahmen

Der Soundtrack fängt die romantische Atmosphäre einer Stadt bei Nacht und das geschäftige Treiben am Tag ein, mit einem Hauptthema, das den ganzen Tag über wiederholt wird. Allerdings führt die Abhängigkeit von statischen Untertitel‑Boxen für Dialoge, kombiniert mit gelegentlichen voll animierten Zwischensequenzen ohne Sprachaufnahmen, zu einem inkonsistenten Audioerlebnis. In einer Zeit, in der selbst bescheidene RPGs teilweise Sprachaufnahmen enthalten, wirkt das Fehlen wie eine verpasste Chance.

Handlung, Fortschritt und Mega‑Entwicklungen

Die Handlung folgt der bekannten Pokémon‑Formel: Ein junger Trainer steigt in den Rängen auf, trifft auf Mega‑Entwicklungen und deckt ein stadtweites Geheimnis auf. Obwohl die Geschichte funktional ist, fehlt ihr die Tiefe früherer Legends‑Titel.

  • Mega‑Entwicklungen wurden neu gedacht und bieten temporäre Kraftspitzen, die oft für den Fortschritt entscheidend sind.
  • Nebeninhalte wie Forschungsstrecken aus Arceus kehren zurück, wirken jedoch weniger integrativ, sodass Spieler das Grinden überspringen können.
  • Ranglistensystem bietet klare Ziele, kann aber wegen der wiederholten Trainerkämpfe wie ein Grind wirken.

Vor- und Nachteile

Vorteile

  • Innovativer Echtzeit‑Kampf mit strategischen Abklingzeiten.
  • Schnelllebige Trainer‑Begegnungen und Überfall‑Mechaniken.
  • Polierte Performance auf Switch 2‑Hardware.
  • Charmante Stadtästhetik, die eine parisähnliche Atmosphäre einfängt.
  • Weniger Füllmaterial – kurze Tutorials, prägnante Dialoge und minimales Grinden.

Nachteile

  • Einzelstandort‑Welt schränkt die Erkundung ein und kann klaustrophobisch wirken.
  • Wiederholende Ranglisten‑Schleife kann nach längerem Spielen mühsam werden.
  • Audio‑Inkonsistenz wegen fehlender Sprachaufnahmen in animierten Szenen.
  • Grafik ist ein Fortschritt, aber nicht bahnbrechend.
  • Begrenzter Wildbereich mindert die Freude am Pokémon‑Jagen im Vergleich zu Arceus.

Fazit

Pokémon Legends Z‑A liefert ein mutiges Experiment, das eine parallele Pokémon‑Reihe definieren könnte, die sich auf ein schlankes Kampfsystem und städtisches Abenteuer konzentriert. Das echtzeitbasierte Kampfsystem ist das herausragende Merkmal und bietet ein frisches, fesselndes Erlebnis, das für viele Spieler sogar die traditionellen rundenbasierten Kämpfe übertreffen könnte. Allerdings verhindert die Entscheidung, das gesamte Erlebnis auf Lumiosa City zu beschränken, sowie die repetitive Natur des Ranglisten‑Grinds, dass das Spiel sein volles Potenzial ausschöpft.

Für Neulinge, Veteranen und sogar zurückgekehrte Fans bietet das Spiel genug Neuheit, um einen Kauf zu rechtfertigen, besonders für diejenigen, die die neuen Kampfmechaniken ausprobieren möchten. Obwohl es nicht das definitive Next‑Gen‑Pokémon‑Meisterwerk ist, zu dem die Franchise streben könnte, ist es ein solider, unterhaltsamer Eintrag, der die Serie in bedeutender Weise voranbringt.

Fazit: Pokémon Legends Z‑A lohnt sich wegen seiner Kampfüberarbeitung und der charmanten Stadtkulisse, auch wenn das Weltdesign einen mehr Raum zum Erkunden wünschen lässt.

Originalvideo Ansehen