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ROG Xbox Ally X Hands‑On: Erster Eindruck – Review des Ryzen Z2 Extreme Handheld


ROG Xbox Ally X Hands‑On: Erster Eindruck – Review des Ryzen Z2 Extreme Handheld

Einführung

ASUS hat endlich den ROG Xbox Ally X vorgestellt – ein Windows‑basiertes Handheld, das das vertraute Xbox‑Controller‑Layout mit der Leistung von AMDs neuestem Ryzen Z2 Extreme‑Prozessor kombiniert. Nachdem das Gerät auf Fachmessen in Kalifornien und Deutschland präsentiert wurde, haben wir nun einen ungefilterten Hands‑On‑Blick darauf, wie der Ally X im realen Gaming abschneidet, seine Ergonomie, Software‑Integration und Akkulaufzeit. Dieser First‑Look‑Test konzentriert sich auf das Hardware‑ und Software‑Erlebnis und liefert frühe Benchmark‑Daten sowie Gameplay‑Eindrücke.


Design und Verarbeitungsqualität

Der Ally X behält die schlanke Silhouette seines Vorgängers, des ROG Ally X, bei, führt jedoch erhebliche ergonomische Verbesserungen ein:

  • Controller‑ähnliche Griffe mit einer Mikro‑Textur‑Oberfläche, die sich natürlich in der Hand anfühlt und für eine bessere Gewichtsverteilung sorgt.
  • Eingraviertes ROG × Xbox‑Branding auf der Vorderseite verleiht einen hochwertigen Look.
  • Dual‑Fan‑Kühlsystem hinten für effiziente Wärmeabfuhr.
  • Physische Bedienelemente umfassen:
    • Zwei Analogsticks (keine Hall‑Sensoren, aber reaktionsschnell)
    • Vier Schultertasten und zwei Trigger‑Tasten mit integriertem haptischem Feedback
    • Ein D‑Pad, das zwar etwas steif ist, aber zuverlässige Eingaben für Kampfspiele liefert
    • Makro‑Tasten‑Cluster, programmierbar über die Software
  • Konnektivität: zwei USB‑C‑Ports (einer USB 3.2, einer USB 4.0), 3,5‑mm‑Audio‑Jack, micro‑SD‑Slot, Power‑/Fingerprint‑Taste, Lautstärkeregler und eine LED‑Power‑Anzeige.

Insgesamt wirkt der Ally X schwerer als ein herkömmlicher Xbox‑Controller, bleibt dank des ausgewogenen Chassis und der strukturierten Griffe jedoch auch bei längeren Spielsessions komfortabel.


Technische Daten

KomponenteDetail
CPUAMD Ryzen Z2 Extreme (Zen 5) – 8 Kerne / 16 Threads (3 Zen 5 + 5 Zen 5C)
TaktfrequenzenBasis 2 GHz; Zen 5‑Kerne bis zu 5 GHz, Zen 5C‑Kerne bis zu 3,3 GHz
GPURadeon 890 (RDNA 3.5) – 16 Compute Units, Boost bis zu 2,9 GHz
Arbeitsspeicher24 GB LPDDR5 @ 8 000 MT/s (standardmäßig 8 GB für iGPU reserviert)
Speicher1 TB NVMe 2280 M.2 SSD (vorinstalliert)
Display7‑Zoll IPS, 1080p, 120 Hz VRR, 500 nits, 100 % sRGB
Akku80 Wh (integriert)
WLANWi‑Fi 6E, Bluetooth 5.2
OSWindows 11 mit Full‑Screen‑Experience‑Modus
AnschlüsseUSB‑C (USB 3.2), USB‑C (USB 4.0), micro‑SD, 3,5 mm‑Jack

Der Wechsel von Zen 4 (im Z1 Extreme) zu Zen 5 bringt eine hybride Kernarchitektur, die Hochfrequenz‑Performance mit stromsparenden Kernen kombiniert, während die Radeon 890‑iGPU einen spürbaren Sprung in der Grafikleistung bedeutet.


Software‑Erlebnis

Windows 11 Vollbild‑Erlebnis

ASUS hat Windows 11 so angepasst, dass es direkt in eine console‑ähnliche Oberfläche startet und den herkömmlichen Desktop nur bei Bedarf anzeigt. Dieser Modus reduziert den Hintergrund‑RAM‑Verbrauch (ca. 5,5 GB) im Vergleich zum vollen Desktop (rund 6,2 GB) und spart damit Speicher für Spiele.

Armory Crate‑Integration

Das Handheld wird mit einer überarbeiteten Armory Crate‑Suite ausgeliefert, die über die Xbox‑Taste oder die integrierte Game‑Bar erreichbar ist:

  • Schnellstart‑Menü für zuletzt gespielte Titel und installierte Stores (Steam, Xbox Game Pass, Epic, GOG usw.)
  • Performance‑Profile – Silent (17 W), Performance (35 W), Turbo (55 W) und ein Manueller Modus für individuelle Watt‑Grenzen
  • Tastenbelegung für Gamepad‑ und Desktop‑Modi, inkl. sekundärer Funktionen, Dead‑Zone‑Anpassungen und Gyro‑als‑Maus‑Unterstützung
  • RGB‑ und Display‑Farbraum‑Steuerung
  • Batterie‑Pflege‑Einstellungen – optionales 80 %‑Ladungs‑Cap, um die Akkulaufzeit zu verlängern
  • GPU‑Werkzeuge – Radeon Super Resolution (RSR), Anti‑Lag, Boost, Chill und Bildschärfung

Die Oberfläche ist klar und funktional, könnte jedoch von tiefergehender Bibliotheks‑Anpassung und zusätzlichen Themen‑Optionen profitieren.


Leistungsbenchmarks

Mit Geekbench 6 erzielte der Ally X:

  • Single‑Core: 2 790 Punkte
  • Multi‑Core: 11 688 Punkte

Diese Werte entsprechen anderen Geräten mit dem Ryzen Z2 Extreme und zeigen einen soliden Leistungssprung gegenüber der Z1 Extreme‑Plattform.

Im 3DMark Time Spy erreichte das Handheld einen Score von 43, was den Z1 Extreme selbst bei 35 W TDP übertrifft – ein bemerkenswerter Erfolg für eine iGPU im Handheld‑Format.


Gaming‑Tests

Forza Horizon 5 (1080p, Medium)

  • TDP: 17 W (Performance‑Modus)
  • Durchschnittliche FPS: > 90 fps
  • Beobachtungen: Flüssige Bildrate, reaktionsschnelle analoge Trigger mit haptischem Feedback – ideal für Rennspiele.

Street Fighter 6 (1080p, Medium)

  • TDP: 17 W
  • Durchschnittliche FPS: ~ 90 fps
  • Beobachtungen: D‑Pad registriert Eingaben präzise, trotz leicht festem Gefühl.

Cyberpunk 2077

  • Auflösung: 900p (1440 × 900)
  • TDP: 25 W (Steam‑Deck‑Voreinstellung) – ca. 60 fps, gelegentliche Einbrüche.
  • Mit FSR Frame Generation: 1080p, 17 W – durchschnittlich 74 fps, die meisten Einbrüche entfallen.

Doom Eternal (1080p, Medium, FSR Balanced)

  • TDP: 25 W, Turbo‑Modus – > 70 fps mit aktivierter Frame‑Gen.

Borderlands 4 (900p, Low, FSR Balanced)

  • TDP: 25 W – schafft kaum 60 fps; 720p wird für flüssiges Spiel empfohlen.

Indie‑Titel (z. B. Silkong, Shredders Revenge)

  • Stromaufnahme: ~ 8 W gesamt, liefert 10+ Stunden Gameplay bei 50 % Helligkeit.

Diese Ergebnisse zeigen, dass der Ally X bei mittleren Auflösungen und niedrigen TDPs glänzt, während anspruchsvollere AAA‑Spiele von AMDs Frame‑Generation‑Technologien profitieren, um flüssige Performance zu gewährleisten.


Akkulaufzeit

Der 80 Wh‑Akku liefert folgende real‑world Schätzungen (Bildschirm auf 50 % Helligkeit, 60 Hz Bildwiederholrate):

  • Indie/2D‑Gaming (≈ 8 W Verbrauch)~ 10 Stunden
  • AAA‑Gaming bei 17 W TDP~ 3 Stunden
  • AAA‑Gaming bei 25 W Turbo~ 2,5 Stunden

Selbst in leistungshungrigen Szenarien hält der Ally X mit den Konkurrenz‑Handhelds gut mithalten, dank der effizienten Zen 5‑Kerne und des adaptiven Power‑Managements.


Fazit

Der ROG Xbox Ally X stellt einen bedeutenden Fortschritt für Windows‑basierte Handheld‑Gaming‑Geräte dar. Sein Zen 5‑Hybrid‑CPU, die Radeon 890‑iGPU und das 120 Hz‑IPS‑Display ermöglichen flüssiges Gameplay bei mittleren Auflösungen, ohne den Stromverbrauch aus den Augen zu verlieren. Ergonomisch sorgen die controller‑ähnlichen Griffe und haptischen Trigger für Komfort bei langen Sessions, und die verfeinerte Armory Crate‑Suite bietet feine Kontrolle über Performance, Tastenbelegung und Akkugesundheit.

Obwohl der Vollbild‑Erlebnis‑Modus noch Optimierungspotenzial hat – insbesondere bei RAM‑Einsparungen und UI‑Feinschliff – ist das Gesamtpaket überzeugend. Die Akkulaufzeit reicht für lockere Indie‑Sessions ebenso wie für kürzere AAA‑Gaming‑Abschnitte, und die Möglichkeit, jeden Windows‑kompatiblen Store (Steam, Epic, Xbox Game Pass usw.) zu nutzen, macht das Gerät zu einem echten tragbaren PC.

Für Spieler, die ein vielseitiges Handheld suchen, das die Komfort‑Elemente einer Konsole mit der Flexibilität eines PCs verbindet, bietet der ROG Xbox Ally X eine leistungsstarke, zukunftssichere Plattform auf Basis von AMDs neuester Architektur. Weitere Software‑Updates und mögliche OLED‑Display‑Revisionen könnten das Gerät noch weiter nach vorne bringen, doch bereits jetzt zählt es zu den fähigsten Handhelds auf dem Markt.

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