Little Nightmares 3 Review – Ein kurzer Koop‑Horror, der nicht ganz überzeugt.
Little Nightmares 3 Review – Ein kurzer Koop‑Horror, der nicht ganz überzeugt.
Einführung
Little Nightmares 3 erscheint als dritter Teil der atmosphärischen 2‑D‑Horrorserie, die sich dank ihrer verstörenden Optik und des präzisen Puzzle‑Plattform‑Gameplays eine treue Fangemeinde aufgebaut hat. Während die ersten beiden Teile für ihre gespenstische Stimmung und clevere Gestaltung gelobt wurden, bringt der neueste Titel – entwickelt von Supermassive Games – Online‑Co‑Op und ein frisches Duo stummer Protagonisten mit. Diese Rezension zerlegt die Stärken und Schwächen des Spiels und prüft, ob es einen Platz im Regal verdient.
Entwicklungs‑Hintergrund
Die ursprünglichen Little Nightmares‑Spiele wurden von Tarsier Studios entwickelt und von Bandai Namco veröffentlicht. Nach der Übernahme von Tarsier durch die Embracer Group wechselte die Franchise den Entwickler. Little Nightmares 3 liegt nun in den Händen von Supermassive Games, einem Studio, das vor allem für narrative Horrorerlebnisse wie Until Dawn, The Quarry und die Dark Pictures Anthology bekannt ist.
- Supermassives Erfahrung bringt cineastische Horrorei‑Sensibilitäten in die Serie ein.
- Der Wechsel der Entwicklung erklärt die spürbare Veränderung von Ton und Design‑Philosophie.
Gameplay‑Übersicht
Kern‑Mechaniken
Die Spieler steuern zwei kindliche Figuren – Low und Alone – die jeweils ein eigenes Werkzeug besitzen:
- Schraubenschlüssel – zum Drehen von Rädern, Zerstören von Objekten und für Nahkampfangriffe.
- Bogen und Pfeil – schießt Schalter an, lenkt Gegner ab und kann Feinde betäuben.
Das Spiel ist linear und dreht sich um kooperative Rätsel. In der Regel aktiviert ein Spieler mit dem Schraubenschlüssel ein Mechanismus, während der andere mit einem Pfeil einen Weg freimacht.
Co‑Design
- Nur‑Online‑Mehrspieler – Freunde müssen sich über das Internet verbinden; ein lokaler Couch‑Co‑Op fehlt.
- Einzelspieler‑Modus ersetzt den zweiten Spieler durch eine KI‑Begleitung, die die Fähigkeiten des Bogen‑Nutzers nachahmt.
Obwohl das Co‑Op‑Konzept zur Betonung von Teamarbeit in der Serie passt, wirkt die Umsetzung eingeschränkt. Die Rätsel erfordern selten kreative Koordination, und die gelegentlichen Verzögerungen der KI können den Spielfluss stören.
Grafik und Audio
Auf einer PS5 Pro im Fidelity‑Modus liefert Little Nightmares 3 scharfe Texturen, verfeinerte Beleuchtung und eine unheimliche Farbpalette, die der düsteren Ästhetik der Franchise treu bleibt. Die Umgebungen sind rau und grotesk, mit gelegentlichen Set‑Piece‑Momenten, die Supermassives Gespür für filmische Spannung zeigen.
- Atmosphäre – stark in Schlüsselabschnitten, besonders während Verfolgungssequenzen.
- Kreatur‑Design – abwechslungsreicher als in den Vorgängern; einige wirken weniger furchterregend, doch einige Begegnungen erzeugen echte Schreckmomente.
Stärken
- Atmosphärische Set‑Pieces – bestimmte Bereiche verbinden Supermassives filmischen Stil mit dem typischen Grauen der Serie.
- Kurze Spielzeit – ein Erlebnis von 4‑5 Stunden macht das Spiel zu einem Low‑Commitment‑Horror.
- Sammelobjekte und Geheimnisse – versteckte Items fördern die Erkundung trotz linearer Struktur.
- Co‑Op‑Option – endlich die Möglichkeit, Little Nightmares mit einem Freund zu erleben, wenn auch nur online.
Schwächen
- Fehlender Couch‑Co‑Op – ein überraschender Ausfall in einem Genre, in dem lokaler Mehrspieler gedeiht.
- Pacing‑Probleme – KI‑Verzögerungen und unklare visuelle Hinweise erzeugen Reibungen, die in früheren Titeln nicht vorkamen.
- Vereinfachte Rätsel – oft auf Ausprobieren reduziert statt auf erfinderische Problemlösung.
- Monster weniger eindrucksvoll – viele Gegner verpassen den Schockeffekt, der die Serie auszeichnete.
- Gesamtgefühl – das Spiel wirkt das schwächste der drei Teile und fehlt die kompakte, rock‑solide Fesselung seiner Vorgänger.
Erzählweise
Wie gewohnt ist die Narrative der Franchise minimalistisch. Die Protagonisten sprechen nie, und die Geschichte wird durch Umgebungsdetails und kurze Zwischensequenzen vermittelt. Zwar ist die Handlung vorhersehbar, doch die Schlichtheit funktioniert für diejenigen, die atmosphärisches Storytelling über dialoglastige Exposition schätzen.
Fazit
Little Nightmares 3 ist ein gemischtes Ergebnis. Es bietet ein frisches Co‑Op‑Erlebnis und bewahrt genug vom unheimlichen Charme der Serie, um in kurzen Sitzungen zu gefallen. Technische Mängel – insbesondere das Fehlen von lokalem Mehrspieler und gelegentliche Tempo‑Einbrüche – verhindern jedoch, dass es die Höhen der ersten beiden Spiele erreicht.
Wenn du ein Fan der Franchise bist und nach einer schnellen, gruseligen Session suchst oder Horror‑Titel online mit einem Freund spielen möchtest, könnte das Spiel einen Versuch wert sein – am besten im Sale. Für Neulinge, die ein definitives Little‑Nightmares‑Erlebnis suchen, bleiben die früheren Teile die stärkere Wahl.
Stichwörter: Little Nightmares 3 Review, Little Nightmares Co‑Op, Supermassive Games Horror, PS5 Fidelity‑Modus, Online‑Multiplayer Horror, Little Nightmares Gameplay